FMA teilt aus

Mindestens 100.000 Euro Strafe gegen “MEL”

Österreich
21.11.2007 20:57
Die exakte Höhe der Geldstrafe, die die Finanzmarktaufsicht gegen die Vorstandsdirektoren der Meinl European Land wegen "Irreführung der Marktteilnehmer" verhängt hat, steht noch nicht fest. Pro Vorstands-Mitglied der MEL setzt es allerdings 20.000 Euro Strafe - die fünf derzeitigen MEL-Vorstände haben Strafbescheide erhalten, bestätigte das Unternehmen. Der Betrag beläuft sich also auf zumindest 100.000 Euro. Das Unternehmen hat angekündigt, für die fünf derzeitigen MEL-Vorstände Rechtsmittel einzulegen.

Derzeit sind fünf Personen Mitglieder des "Board of Directors" der MEL, nämlich Peter Byrne, Georg Kucian, Michael Henry Richardson, Karel Römer und Heinrich Schwägler. Im Sommer 2007 war auch Wolfgang Lunardon noch Board-Mitglied, er schied jedoch im Herbst aus. 

Da die MEL derzeit keinen Kontakt zu Lunardon habe, wisse man nicht ob auch er einen Strafbescheid erhalten habe bzw. in welcher Höhe eine mögliche Strafe gegen Lunardon ausgefallen sei, erläuterte MEL- und Meinl Bank-Sprecher Herbert Langsner.

Das Nachrichtenmagazin "profil" hatte Anfang September berichtet, Lunardon wolle nur partiell in die den Aktienrücklauf, bei dem MEL-Papiere von MEL-Unternehmen rückgekauft und so der Wert der Aktien erhöht wurde, eingeweiht gewesen sein. 

Börse überlegt Rausschmiss aus Prime Market
In Folge der jüngsten Turbulenzen droht nun der auf der Kanalinsel Jersey ansässigen MEL auch der Rausschmiss aus dem Prime Market: "Die Wiener Börse AG wird auf Grundlage der aktuellen Sachlage den Verbleib der MEL im Prime Market neu bewerten", hieß es am Mittwoch in einer Aussendung der Wiener Börse. 

Seit 20. August 2007 notieren die MEL-Zertifikate im Prime Market, wo sich die Unternehmen über die gesetzlichen Bestimmungen des Börsegesetzes hinaus zur Einhaltung erhöhter Transparenz-, Qualitäts- und Publizitätskriterien verpflichten. 

MEL-Aktie um 1,9 Prozent gesunken
An der Börse wirkten sich die Turbulenzen heute auch aus: Meinl European Land gingen um 1,90 Prozent tiefer bei 8,25 Euro aus dem Handel. Das Jahreshoch des MEL-Zertifikates lag bei 21,33 Euro.

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