Regentanz

Volvo C70 T5: Schön, stark und fordernd

Motor
09.11.2007 12:23
Der Volvo C70 ist eines der schönsten Blechdach-Cabrios, so gelungen ist die Linie (bei geschlossenem Dach) bei nicht vielen Vertretern dieser Kategorie. In der T5-Version hat er auch noch einen der besten Motoren, wenn man davon absieht, dass er ein Schluckspecht ist. Im Test musste sich der C70 T5 bewähren.
(Bild: kmm)

Das Auto sieht, wenn das Dach zu ist, so uncabriomäßig aus, dass ich sogar mal versucht habe, einen S60 mit der Fernbedienung aufzusperren, der bei mir in der Straße gestanden ist. Erst auf den zweiten Blick ist mir aufgefallen, dass das Cabrio ja in der anderen Richtung geparkt war. Die Optik ist also gelungen, kein fetter Hintern, den man für das zerlegbare Blechdach in Kauf nehmen muss. Ähnlich gut (bzw. sogar besser) kann das nur der 3er BMW.

Wenn man drin sitzt, merkt man allerdings, wie hoch das Heck ist, auf Übersichtlichkeit hofft man vergeblich (Einparkhilfe ab „Momentum“ serienmäßig). Ansonsten ist karosseriemäßig alles im grünen Bereich: Auch beim Fahren merkt man nichts davon, dass sich das Dach öffnen lässt, der Wind rauscht nicht mehr als in jedem anderen Volvo (also nicht sehr) und Platz nach oben ist auch genug, wenn man nicht gerade Hutträger ist. Platz für Menschen ist vorn viel, hinten wenig, für Abzulegendes zu wenig. Bitte schafft endlich die stylische, aber unpraktische „frei schwebende“ Mittelkonsole mit den Mini-Knopferln ab!

Armaturen und Bedienung sind übrigens identisch mit C30, S40 und V50. Der Kofferraum fasst 200 Liter mit offenem Dach und 404 Liter mit geschlossenem.

Seidiger Fünfzylinder-Sound
Das ganz große Plus ist der sensationelle 2,5-Liter-Fünfzylinder-Motor des T5. Er leistet 230 PS bei 5.000 U/min, zwischen 1.500 und 4.800 U/min. liegen 320 Nm Drehmoment an. Kraft ist also immer und überall vorhanden, und das in einer zurückhaltenden Leichtigkeit, die ihresgleichen sucht. Der Motor ist im Normalfall praktisch gar nicht zu hören, so gar nicht, dass man durchaus mal zwei Gänge zu niedrig fährt, weil es akustisch nicht auffällt. Fordert man das Triebwerk, dankt es einem den Gaskick mit herrlichem Sound, der auch bei hohen Drehzahlen sonor bleibt und nie lästig wird. In Zahlen ausgedrückt: 7,6 Sekunden auf 100, 240 km/h und 30 Sekunden von zu auf offen. Aber auch fast 12 Liter pro 100 Kilometer bei (gesetzlich vertretbarer) Autobahnfahrt in Österreich, 16 in der Stadt. Abgesehen vom Verbrauch also ideale Verhältnisse, wenn, ja wenn der Regen nicht wäre.

Regentanz serienmäßig
Im Regen hört sich der Spaß auf, denn dann bringt der T5 die Kraft einfach nicht mehr auf den Boden. Man braucht schon einen sehr zartfühlenden Gasfuß, um nicht dauernd mit durchdrehenden Vorderrädern anzufahren, und das ist auf Dauer echt anstrengend. Wirklich entspannend ist das Fahren aber auch auf trockener Fahrbahn nicht, denn die Räder laufen jeder Rille nach. Dafür ist die Federung als gelungener sportlich-komfortabler Kompromiss zu werten. Zur Ehrenrettung sei gesagt, dass der Testwagen mit 18-Zoll-Alus und Niederquerschnittreifen ausgestattet war.

Wasser Marsch!
Noch was zum Thema Regen: Wasser rinnt ungehindert auf den außen liegenden Oberschenkel, wenn man im Regen das Fenster auch nur einen Spalt offen hat. Und im Regen trockenen Beinkleids auszusteigen, ist schier unmöglich.

Ab 47.740,-- Euro gibt es den offenen T5 in der Ausstattung Momentum, 50.428,-- Euro kostet die Topversion Summum. Dafür bekommt man eines der zwei schönsten Blechdachcabrios am Markt mit einem extrem angenehmen Motor. So viel Leistung und Breitreifen auf der Vorderachse muss man halt mögen.

Stephan Schätzl

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(Bild: kmm)



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