„Auf Weg zum Krieg“

Trump verkürzt Frist für Putin: Jetzt droht Moskau

Außenpolitik
28.07.2025 22:11

US-Präsident Donald Trump hat eine Verkürzung seiner Friedensfrist an Wladimir Putin angekündigt. Der Republikaner sei vom Kremlchef „sehr enttäuscht“ und machte dem russischen Präsidenten bei einem Staatsbesuch in Großbritannien schwere Vorwürfe. Die Reaktion in Moskau fällt scharf aus.

Trump betonte am Montag im schottischen Turnberry erneut, dass er sich bei seinen Telefonaten „blendend“ mit Putin verstanden hätte. Allerdings: „Wir dachten mehrfach, dass wir das (den Krieg) geregelt hätten. Doch dann kommt Präsident Putin und bombardiert irgendwelche Städte – wie Kiew. Und tötet viele Menschen in einem Pflegeheim oder was auch immer. Und tote Menschen liegen in den Straßen.“ Das sei der falsche Weg.

Dieses Verhalten wolle der US-Präsident fortan nicht mehr tolerieren, betonte er im Beisein des britischen Premiers Keir Starmer, der zustimmend nickte. Seine Frist für den Frieden wolle er nun eindampfen. „Ich werde die 50 Tage, die ich ihm gegeben habe, auf eine geringere Zahl reduzieren, weil ich denke, dass ich bereits die Antwort weiß, was passieren wird“, erklärte Trump zunächst kryptisch. 

Später präzisierte der Republikaner gegenüber Reportern (siehe Tweets unten) seine Ankündigung: „Ich werde eine neue Frist von zehn oder zwölf Tagen ab heute setzen. Es gibt keinen Grund, länger zu warten. Mit 50 Tagen wollte ich großzügig sein. Wir sehen einfach keine Fortschritte.“ Dabei betonte Trump, dass er die russische Bevölkerung „liebe“. Neue Gespräche mit Putin seien dennoch nicht geplant.

Medwedew beantwortet Ultimatum mit Kriegsdrohung
Russlands früherer Staatschef Dmitri Medwedew wies die Ankündigungen Trumps mit scharfen Worten zurück. Wenn Trump mit der Verkürzung von Fristen drohe, um Russland zum Einlenken im Konflikt gegen die Ukraine zu bewegen, müsse er bedenken, dass jedes Ultimatum ein Schritt auf dem Weg zum Krieg sei, schrieb Medwedew auf X. „Nicht zwischen Russland und der Ukraine, sondern mit seinem eigenen Land“, drohte Medwedew. Trump dürfe nicht den Weg seines Vorgängers gehen.

Der Kreml betont immer wieder, dass er sich nicht unter Druck setzen lasse. „Russland ist nicht Israel oder gar der Iran“, sagte nun auch Medwedew mit Blick auf den Nahostkonflikt, in dem die USA an der Seite Israels den Iran attackierten, um dessen Atomprogramm zu stoppen. Der 59-Jährige hat als Chef des nationalen Sicherheitsrates weiterhin viel Einfluss in Moskau.

Selenskyj dankt Trump
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj wiederum lobte den verschärften Druck auf Russland als wichtigen Schritt zum Frieden. Russland tue alles, um den Krieg zu verlängern und der Ukraine zu schaden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. „Wir haben wiederholt betont – und alle Partner wissen das -, dass Sanktionen ein Schlüsselelement sind.“ Frieden durch Stärke sei möglich, weil Russland die Sanktionen und die daraus entstehenden Verluste spüre, zeigte sich Selenskyj optimistisch.

Bleibt es wieder bei der Drohung?
Der US-Präsident hatte Mitte Juli mit neuen Sanktionen gegen Russland gedroht, sollte bis Anfang September keine Einigung in dem Konflikt erzielt werden. Wie ernst es Trump mit seiner Drohung gegenüber Putin meint, bleibt abzuwarten. Der US-Präsident hat bereits mehrere von ihm gesetzte Fristen ohne Konsequenzen verstreichen lassen. Der Kreml machte zuletzt klar, dass der Friedensprozess weit von einer „finalen Phase“ entfernt sei.

Putin sei dementsprechend nicht bereit, an Verhandlungen persönlich teilzunehmen. Eine Einigung auf eine Waffenruhe in dem seit mehr als drei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg bleibt wohl in weiter Ferne.

Russland hat die Ukraine Montagnacht erneut massiv aus der Luft angegriffen. „Insgesamt haben unsere Luftverteidiger allein in dieser Nacht mehrere Hundert russische Angriffsdrohnen abgefangen“, schrieb Selenskyj in sozialen Netzwerken.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt