Mittagessen mit Fiona

Grasser genießt Freigang in Nobelbar am Wörthersee

Karl-Heinz Grasser und Frau Fiona in Maria-Wörth am Wörthersee gesichtet.(Bild: Krone KREATIV/API Andy Knoth, Evelyn Hronek)

Es ist ein im Moment wohl eher seltenes Bild, das sich Lokalgästen am Wörthersee am Samstag bot: Häftling Karl-Heinz Grasser und Frau Fiona gönnten sich im Freigang ein Mittagessen in der Seebar Linde. Laut der österreichischen Strafprozessordnung ist das Teil der „Wiedereingliederung in die Gesellschaft“.

Die Gäste in der noblen Seebar Linde im Kärntner Maria-Wörth staunten am Samstag nicht schlecht: Am Nebentisch saßen nämlich Karl-Heinz Grasser und seine Frau Fiona und genehmigten sich ein feines Mittagessen.

Was für reichlich Verwunderung sorgte – schließlich sitzt der Ex-Finanzminister gerade seit 2. Juni seine vierjährige Haftstrafe wegen Untreue ab –, ist in Österreich jedoch Usus. Denn das Strafvollzugsgesetz sieht die Möglichkeit eines gelockerten Vollzugs vor.

Anstaltsleiter gewährte Freigang
Das bedeutet unter anderem, dass nicht besonders gefährlichen Straftätern, die sich im Gefängnis wohl verhalten und nicht mehr länger als drei Jahre sitzen müssen, Freigang aus der Justizanstalt gewährt werden kann – das ist die alleinige Entscheidung des jeweiligen Anstaltsleiters. Die Dauer variiert dabei zwischen einigen Stunden und ganzen Kurzurlauben.

Wiedereingliederung in Gesellschaft am Wörthersee
Das diene vor allem für die Wiedereingliederung von Strafgefangenen in die Gesellschaft. Wie diese Zeit genutzt wird, steht jedoch jedem Häftling frei. In Grassers Fall fiel die Wahl der Freigangsgestaltung also auf einen Sundowner mit seiner Frau Fiona am Wörthersee.