Kämpft um Begnadigung
Epstein-Komplizin packte über „100 Personen“ aus
US-Präsident Donald Trump unterstellt in der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein den Demokraten, ihn gezielt mit den Ermittlungen in Verbindung zu bringen. Die Unterlagen seien „vom Feind“ geführt worden. Unterdessen gerät Epsteins ehemalige Freundin und Komplizin Ghislaine Maxwell erneut ins Rampenlicht. Sie wurde zuletzt von Trumps stellvertretenden Justizminister höchst persönlich verhört.
Dabei soll sie über 100 Personen, die ein Naheverhältnis zu Epstein gehabt hätten, ausgepackt haben. Laut der britischen Zeitung „Daily Mail“ soll dabei auch der Name Elon Musk gefallen sein. Ebenfalls auf der Liste stehe auch Kimbal Musk, der Bruder des Tech-Milliardärs. Die Fragen zu den beiden sowie anderen mächtigen Personen aus Politik, Wirtschaft und Unterhaltung beantwortete die unter anderem wegen Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken eine 20-jährige Haftstrafe absitzende 63-Jährige laut ihrem Anwalt vollumfänglich. Sie sei keiner Frage ausgewichen.
Trump schließt Begnadigung Maxwells nicht aus
Der Verteidiger beklagte auch, dass ihre Mandantin in dem Missbrauchsring, den Epstein betrieben haben soll, lediglich ein Sündenbock sei. Die enorme Kooperationsbereitschaft hat damit zu tun, dass Maxwell um eine Begnadigung kämpft. Trump schließt diese Option auch weiterhin nicht aus. Er sei als Präsident dazu befugt, bisher habe ihn aber niemand deswegen angesprochen, erklärte er am Montag am Rande eines Treffens mit dem britischen Premier Keir Starmer in Schottland. In den Nachrichten werde über das Thema berichtet, „aber im Moment wäre es unangemessen, darüber zu sprechen“, sagte Trump. Ähnlich hatte er sich bereits zuvor geäußert.
Wegen dieser vagen Aussagen wird in den USA darüber spekuliert, ob Trump tatsächlich eine Begnadigung Maxwells in Betracht ziehen könnte. Politisch wäre ein solcher Schritt allerdings höchst brisant – auch mit Blick auf sein eigenes Lager. Trump betonte, dass er sich lieber anderen Themen widmen wolle: „Wir wollen uns auf Handelsabkommen konzentrieren“, sagte er auch mit Blick auf die jüngst geschlossene Vereinbarung mit der Europäischen Union. Epstein bezeichnete er als „sehr umstrittenen Typen“. Er sei aber „nicht mehr da“.
Warum Trumps Lager rebelliert
Epstein, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, beging 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid. Maxwell wurde im Sommer 2022 zu 20 Jahren Haft verurteilt und sitzt seither im Gefängnis. Sie hatte eine zentrale Rolle beim Aufbau eines Rings zum sexuellen Missbrauch von Mädchen gespielt.
In Teilen der US-Gesellschaft sorgte Epsteins Tod für wilde Spekulationen, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Prominente und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus – auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, die Epstein-Akten zu öffnen. Weil er dies bisher nicht getan tat, wächst der Druck auf ihn – auch aus dem eigenen Lager.
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