Lautstark sparen

Der VW Polo Blue Motion ist ein Kostverächter

Motor
17.07.2007 13:43
Ja, jetzt, ja! VW hat wieder ein Spritsparauto im Programm! Allen Verkaufsmisserfolgen zum Trotz (Golf Formel E in den Achtzigern oder 3-Liter-Lupo) steht hier ein flotter Diesel-Polo, der laut MVEG-Mixverbrauch nur 4,1 Liter auf 100 Kilometer schlucken soll. Wie fährt sich so ein Sparmobil – und spart es wirklich?
(Bild: kmm)

Schon beim ersten Schlüsselumdrehen wird klar: Wer sparen will, muss hören. Der 1,4-Liter-Dreizylinder-Diesel hat die akustischen Manieren eines Traktors. Aber so wird man wenigstens immer an sein grünes Gewissen erinnert, und dass man mit jedem Kilometer Sprit spart.

Der Blue Motion fährt sich ein bisschen anders als ein normaler TDI-Polo. Der Motor gibt erst ab 2.000 Touren richtig Leistung ab, ein Effekt, der durch das aus Verbrauchsgründen extrem lang ausgelegte Getriebe noch verstärkt wird. De facto ist man im Stadtverkehr hauptsächlich im zweiten und dritten Gang unterwegs, und beim langsamen Abbiegen wird der erste Gang, der normalerweise nur zum Anfahren aus dem Stand verwendet wird, zum Fahrgang. Der Blue-Polo ist das erste Auto, bei dem ich während der Fahrt auf den ersten Gang runterschalte. 

Ein Krügerl weniger
Ist der Motor aber mal auf Touren, lässt es sich mit den 80 PS flott und munter durch die Stadt wieseln. Wenn ich es aber wirklich flott anlege, bleibt von den versprochenen 4,1 Litern nicht mehr viel übrig, laut Bordcomputer sind es an die acht Liter. Wobei es tatsächlich keine Kunst ist, auf einen Schnitt von fünf Litern zu kommen, das ist etwa ein halber Liter weniger, als im Normal-Polo. 

Der Verbrauchsvorteil wurde unter anderem durch aerodynamische Änderungen erreicht. Dazu gehört der glatte Kühlergrill ebenso wie die weit heruntergezogene Frontschürze. Und genau die ist im Alltagsbetrieb ein dickes Manko, denn so flach kann ein Randstein fast nicht sein, dass man nicht dagegenstößt. Schrägparken wird so zur Kostenfalle, denn mit dem Lackieren des Frontspoilers dürfte der ganze Verbrauchsvorteil mehr als aufgebraucht sein. 

Ansonsten hat der Blue Motion Family die gleichen Qualitäten wie der Cool Family. Er ist ausschließlich als Viertürer erhältlich und verfügt über die Family-typischen Serienausstattungsfeatures wie halbautomatische Klimaanlage „Climatic“, elektrische Fensterheber, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, Vordersitze mit Höheneinstellung, Becherhalter vorne sowie über Multifunktionsanzeige, Diebstahlwarnanlage mit Innenraumüberwachung und 14-Zoll-Leichtmetallfelgen.  

Eines sollte ich noch erwähnen: Fahren mit offenem Fahrerfenster ist eine Tortur: Es zieht wahnsinnig und es entstehen störende Vibrationen.

Der Polo Blue Motion Family kostet 18.656,-- und damit etwa 1.100,-- mehr als der Cool Family. Derzeit lässt VW jedoch noch einen Tausender Umweltbonus nach.

Stephan Schätzl

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(Bild: kmm)



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