Auf Nissan-Basis

Mercedes X-Klasse: Edel sei der Laster

Motor
25.12.2017 01:45

Jetzt also auch Mercedes: Nach unlängst Fiat mit dem Fullback auf Basis des Mitsubishi L200 und jüngst Renault mit dem Alaskan wollen die Deutschen jetzt in der Liga der Lifestyle-Laster mitmischen. Und vertrauen dabei so wie die Franzosen zu einem Gutteil auf die Erfahrung und das Know-how des Kooperationspartners Nissan.

(Bild: kmm)

Aufbauend auf dem Klassiker Navara haben die Stuttgarter den laut Eigendefinition ersten Premium-Pick-up im sogenannten Midsize-Segment gefertigt. Nach der Nomenklatura der Sternenreihe daher schlicht X-Klasse genannt.

Freilich, nicht ohne zahlreiche Veränderungen und auch Verbesserungen hinsichtlich des selbst gewählten hohen Anspruchs vorzunehmen. Vor allem, was den Fahrkomfort betrifft: So wichen die obligaten Blattfedern einer Mehrlenkerhinterachse, zudem gibt’s Scheibenbremsen hinten. Auch in Sachen Abmessungen hat man nachjustiert, die Karosse ist um sieben Zentimeter breiter, damit einhergehend ist die Spreizung der Spur.

Wie überhaupt die Abstimmung des Fahrwerks und der Lenkung deutlich komfortabler ausgefallen ist, was die X-Klasse letztlich zu dem macht, was sie auch sein soll: Eine bequeme Pritsche, mit der man auch vor der Oper vorfahren kann. Samt Nachwuchs, denn das noble Arbeitsgerät ist nur als Doppelkabiner zu haben. Und vorläufig mit zwei bekannten Dieselmotoren japanischer Herkunft, bei welchen das Getriebe ebenfalls überarbeitet worden ist (163 bzw. 190 PS). Benziner wird es hierzulande nicht geben.

Im Innenraum taucht man in die Welt von Mercedes ein, Materialien und Ausstattung sind gewohnt hochwertig. Ein besonderer Clou ist das teils aufpreispflichtige elektrische Schiebefenster in der Heckscheibe. Ärgerlich hingegen ist die Park-Distance-Control, die sich nur vorübergehend ausschalten lässt, sich geschwindigkeitsabhängig aber wieder aktiviert - ziemlich nervig und störend im Gelände, speziell wenn es darum geht, den Fahrfluss beizubehalten.

Eine weitere Besonderheit ist die optionale Differentialsperre hinten, die nur im Low-Range-Modus und bis 50 km/h werkt. Auch das ABS funktioniert nur in den Geländegängen. Abhilfe diesbezüglich schafft da das V6-Dieselmodell 350 d mit 258 PS, das im Sommer 2018 nachgereicht wird. Der Zusatz 4Matic hält dann, was er verspricht, nämlich permanenten Allradantrieb sowie ein offenes Mittendifferenzial für den erweiterten Einsatzbereich.

Zwei Ausführungen sind verfügbar, Progressiv und Power, die Unterschiede liegen in der Serienausstattung und in diversen Behübschungen an Front-, Seiten- und Heckpartie. Eines jedenfalls haben die Schwaben mit dem x-ten Allrad-Modell geschafft: Den ungeahnten Fahr- und Handlingskomfort auf der Straße nimmt man ohne Abstriche mit offroad - ein vermeintliches Raubein mit hoher Pkw-Anmutung.

Detlev Schürr

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(Bild: kmm)



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