Russische Rache?

Strabag-Eigentümer sollen weitere Milliarde zahlen

Wirtschaft
02.09.2025 21:00

In Russland geht der Streit der Raiffeisen Bank International (RBI) mit dem Strabag-Aktionär Rasperia in eine weitere Runde. Sollten die Strabag-Eigentümer – darunter Hans Peter Haselsteiner – auf ihrer Klage beharren, droht Raiffeisen eine saftige Geldstrafe in Höhe von einer Milliarde Euro.

Geht es nach der Rasperia, sollen jene Unternehmen, die gegen die Rasperia rechtlich vorgehen, eine Strafe von einer Milliarde Euro bezahlen. Die Rechnung wird wohl bei einer Verurteilung die Raiffeisenbank Russland begleichen, auf die die russischen Behörden Zugriff haben. Die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien, die Strabag, UNIQA, Hans Peter Haselsteiner und die Haselsteiner Familien-Privatstiftung zählen ebenso zu den Beklagten, berichtet „Die Presse“ Online.

Hintergrund des Rechtsstreits ist die Beteiligung der Rasperia, die zumindest früher dem Oligarchen Oleg Deripaska zugerechnet wurde, an der Strabag. Im Zusammenhang mit EU-Sanktionen gegen Deripaska im Frühjahr 2022 war seine Gesellschaft, die seinerzeit knapp 28 Prozent der Strabag-Aktien hielt, jedoch im Baukonzern de facto entmachtet worden. Rechtsmittel des russischen Aktionärs dagegen scheiterten vor österreichischen Gerichten. Auch ein geplantes Tauschgeschäft, bei dem die Raiffeisen Russland den Strabag-Anteil der Rasperia kaufen und als Sachdividende an die RBI ausschütten wollte, war im Vorjahr wegen Sanktionsrisiken geplatzt.

Der Gerichtsstreit zwischen Rasperia und Raiffeisen artet immer mehr in ein ...
Der Gerichtsstreit zwischen Rasperia und Raiffeisen artet immer mehr in ein Rache-Erpressungsspiel aus.(Bild: APA/AFP/Alexander NEMENOV)

Gegenklage in Österreich
Rasperia klagte in Russland erfolgreich auf den Zwangsverkauf der Strabag-Aktien an die Raiffeisenbank und auf eine Entschädigung von 2,044 Milliarden Euro. Im Gegenzug plante die RBI eine Schadenersatzklage in Österreich. Demnach sollten die österreichischen Vermögenswerte der Rasperia beschlagnahmt werden. Allerdings hat Raiffeisen die Klage noch nicht eingebracht.

Ein Syndikat aus den Strabag-Eigentümern UNIQA, Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und der Haselsteiner Familien-Privatstiftung brachte jedoch in Amsterdam eine Klage gegen Rasperia ein. Da sich Deripaska offiziell von der Rasperia trennte, wurde ein Vorkaufsrecht für die Strabag-Papiere schlagend. Allerdings haben sich bereits die UNIQA und die Raiffeisen-Holding aus dem Gerichtsstreit zurückgezogen, berichtet „Die Presse“. Daher bleiben derzeit nur Haselsteiner, seine Stiftung und die Strabag als Kläger übrig.

Darüber hinaus brachte die Rasperia eine weitere Klage ein, wonach sie von der Strabag und deren Aktionären rund 339 Millionen Euro als Schadenersatz für nicht gezahlte Dividenden, die nicht erhaltene Entschädigung für eine Kapitalherabsetzung sowie deren Verzinsung fordert. Auch in diesem Fall könnte die Vollstreckung des Urteils über die Gelder der Raiffeisenbank Russland erfolgen, heißt es in Investoren-Unterlagen.

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