Bosnier verurteilt

Juwelen-Raub um Schulden zu begleichen

Tirol
18.11.2017 14:07

Rund 3000 Euro schuldete ein Bosnier (35) einem in Tirol lebenden Landsmann (27). Dieser Umstand brachte das Duo auf die Idee, im Zillertal einen Juwelierladen auszurauben. Akribisch wurde alles geplant, doch nur Stunden nach der Tat klickten für die Männer die Handschellen. Nun müssen sie mehrere Jahre in Haft. Das Opfer ist so traumatisiert, dass es das Geschäft bald für immer zusperrt.

Mitte Juli stürmte kurz vor Mittag ein maskierter Mann in Fügen in "Wetscher’s Schmuck-Stüberl", drückte der Inhaberin eine Schreckschusspistole an den Hals und erbeutete Schmuck sowie Geld um rund 27.000 Euro. Weil der Räuber es nicht schaffte, die Juwelierin zu fesseln, schlug er sie bewusstlos und flüchtete mit einem Moped. Eine zufällig am Laden vorbeifahrende Urlauberin aus Belgien, die kurioserweise selbst in einem Schmuckladen arbeitet, bemerkte sofort den Überfall. Mit ihrem Mann nahm sie umgehend die Verfolgung auf. Das Paar versuchte sogar den Gauner zu stoppen. "Doch dann drohte er uns mit der Pistole. Wir dachten uns nur, jetzt ist es bald aus mit uns", erklärten die Belgier am Freitag am Innsbrucker Landesgericht. Mit dem in einem Pkw wartenden "Auftraggeber" gelang dem Pistolero die Flucht.

Mehrjährige Haftstrafen

Jedoch nur kurz: Denn das nur einen Tag vor der Tat gekaufte Moped führte die Polizei rasch zu den beiden Bosniern. Wie sich herausstellt, lotste der 27-Jährige seinen Bekannten, der bei ihm Schulden hatte, nach Tirol, damit dieser für ihn einen Überfall begeht. Vor dem Schöffensenat um Richter Günther Böhler wollte keiner der Ideengeber gewesen sein. Dennoch müssen beide in Haft: Der "Auftragstäter" acht Jahre, der Haupttäter - noch nicht rechtskräftig - zehn Jahre.

Das "Schmuck-Stüberl" wird am 31. Jänner geschlossen. Zu sehr nagt der brutale Raubüberfall an der Inhaberin.

Samuel Thurner, Kronen Zeitung

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