"Flying Bulls"

Höllenritt über Salzburg mit 916 km/h

Österreich
13.11.2017 16:48

Sie trainieren wie Hochleistungssportler, treiben Maschine und Körper an die Grenzen: die Piloten der "Flying Bulls", die das ganze Jahr über die 34 Fluggeräte der Flotte bewegen. Das schnellste davon ist der Alpha Jet. Ein Jagdbomber und Jettrainer, klein, wendig, mit enormem Schub und geringem Gewicht. Die "Krone" war bei einem Trainingsflug im Cockpit dabei.

In dieses Flugzeug steigt man nicht, man zieht es an: Spätestens wenn die fünf Gurtschlaufen mit dem Schleudersitz verbunden sind und das Kabinendach geschlossen ist, gibt es keinen Zentimeter mehr Platz in dem Alpha-Jet-Cockpit. In der Luft wird das später noch von Vorteil sein. Am Boden jedoch herrscht erst mal Enge. Und das schrille Heulen der anlaufenden Turbinen legt sich bedrohlich über die ruhigen Worte des Piloten Stefan Doblhammer, der am Vordersitz seine Startvorbereitungen trifft.

Die meisten Piloten kommen vom Militär
Der Alpha Jet ist ein Geschoss mit mehr Schub, als für das Gewicht notwendig wäre. Ein ehemaliger Jagdbomber der deutschen Luftwaffe, von denen vier flugfähige Maschinen mittlerweile im Eigentum von Red Bull sind. Der Getränkekonzern nutzt ihn für spektakuläre Flüge bei Kunstflugshows und Events auf der ganzen Welt. Piloten wie Doblhammer trainieren fast wöchentlich auf den Maschinen, im Hauptberuf fliegt er Luftraumüberwachung für das Bundesheer in Saab-105-Jets. "Die meisten Jetpiloten hier haben einen Militärhintergrund", erklärt Hans Huemer, Projektkoordinator der "Flying Bulls". "Sie bringen von vornherein Erfahrung auf schnellen Düsenflugzeugen, im Kunstflug und im Formationsflug mit."

Plötzlich wirkt das Fünffache der Erdbeschleunigung
Piloten wie Doblhammer müssen sich auch abseits der Saison fit halten. Denn der Alpha Jet muss regelmäßig geflogen werden. "Sonst kommt man aus der Übung", erklärt Doblhammer vom vorderen Sitz aus über den Bordfunk. "Bei Geschwindigkeiten um die 900 km/h ist der Platzbedarf dieser Maschinen gewaltig." Mit einer schnellen Drehung legt der Militärpilot den vier Tonnen schweren Jet auf die Seite und zieht ihn in eine enge Kurve. Bei fünffacher Erdbeschleunigung fällt das Atmen schwer, das Blickfeld trübt sich ein. Der Körper kämpft - Hochleistungssport über den Wolken.

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