Sofort updaten!

Microsoft bringt Notfall-Patch – sogar für XP!

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14.06.2017 11:28

Das gab es noch nie: Obwohl sie seit Jahren nicht mehr unterstützt werden, hat der US-Softwareriese Microsoft am Mittwoch Sicherheits-Updates für die Uralt-Betriebssysteme Windows XP und Vista veröffentlicht. Grund seien neu entdeckte Lücken, über die eine "Cyber-Apokalypse" wie sie zuletzt vom Verschlüsselungs-Trojaner "WannaCry" ausgelöst wurde, hereinbrechen könnte. Windows-Nutzer sollten sofort updaten.

Es ist eine Nachwirkung des "WannaCry"-Eklats, der vor einigen Wochen Millionen Windows-Nutzer auf der ganzen Welt beutelte, berichtet "Heise". Hacker hatten damals auf Basis durchgesickerter NSA-Interna einen Schädling entwickelt, der unzählige Windows-Rechner befiel, Daten verschlüsselte und sie erst nach Zahlung eines Lösegelds wieder freigab. Nur durch einen engagierten jungen Hacker, der eine Art Not-Abschalter in dem Virus aktivierte, konnte Schlimmeres verhindert werden.

Bei der Analyse der genutzten Schwachstellen hat Microsoft nun offenbar weitere Lücken in seinen Windows-Betriebssystemen entdeckt, über die vergleichbare Angriffe möglich wären. Der Redmonder Softwarekonzern - nach dem "WannaCry"-Virus ein gebranntes Kind - schätzt die Lücken als so dramatisch ein, dass man nun ein Notfall-Update veröffentlicht hat, das sogar für das eigentlich seit 2014 nicht mehr unterstützte Windows XP veröffentlicht wurde.

(Bild: Microsoft)

Windows-User sollten sofort updaten!
Den ungewöhnlichen Schritt sollten Nutzer der Betriebssystem-Oldies zum Anlass nehmen, sofort das Update einzuspielen. Würde Microsoft die Lücken nicht als kritisch einschätzen, hätte der Konzern nicht entgegen seiner eigenen Update-Politik den Notfall-Patch veröffentlicht. Updaten sollten freilich nicht nur Nutzer von Windows XP und Vista, sondern auch Besitzer neuerer Windows-Versionen. Wer automatische Updates aktiviert hat, erhält die Patches ohnedies selbsttätig. Alle anderen Windows-User sollten die Aktualisierungen manuell einspielen.

Generell gilt: Veraltete Betriebssysteme wie Windows XP und Vista stellen ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko dar. Aktualisiert werden sie nur mehr in absoluten Notfällen, die meisten Updates für neuere Windows-Versionen gehen an den nicht mehr unterstützten Varianten vorüber. Die Folge: XP- und Vista-Rechner, die mit dem Internet verbunden sind, werden oft ohne Zutun des Nutzers binnen Minuten mit Viren verseucht.

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