Polster & Herzog dabei

„Die größte Drucksituation der letzten 35 Jahre“

Fußball National
18.11.2025 07:00

Sie spielten 1990 und 1998 für Österreich bei der Fußball-WM, erlebten in den Qualifikationen solche Ausnahmesituationen, wie sie Dienstag Abend auf das rot-weiß-rote Nationalteam gegen Bosnien wartet. Toni Polster und Andreas Herzog meisterten diese Herausforderungen mit Bravour. Polster erlebte dabei 1989 vor den 90 Minuten gegen die DDR die größte Drucksituation der letzten 35 Jahre. Heinz Palme, damals Teammanager, blickt zurück und freut sich auf den Anpfiff im Ernst-Happel-Stadion.

Er kennt die Ausnahmesituation des Spiels gegen Bosnien von den Qualifikationen für die Weltmeisterschaften1990 und 1998. Heinz Palme war damals ÖFB-Teammanager und Pressechef. Er sagt vor dem Duell gegen Bosnien: „Die Erwartungshaltung ist nach einer so langen Durststrecke und dem Verlauf der aktuellen Qualifikation natürlich riesig. Aber die Lage ist komfortabel. Wer es nicht direkt schafft, hat immer noch das Play-off.“

Palme erinnert sich an den 15. November 1989 an das Spiel gegen die DDR: „Das war die größte Drucksituation der letzten 35 Jahre. Zugeschnitten auf einen Spieler, Toni Polster. Aber Toni bewies eine mentale Ausnahmeleistung und schoss Österreich mit drei Toren zur WM nach Italien.“ Am 11. Oktober 1997 war es lockerer: „Wir mussten zwar auch gegen Weißrussland gewinnen, aber mit davor fünf Siegen in Serie war davon jeder überzeugt. Und es gelang dann mit einem 4:0 auch eindrucksvoll.“

Heinz Palme mit Toni Polster.
Heinz Palme mit Toni Polster.(Bild: GEPA)

„Beim Fußball sind wir Österreicher eher skeptisch“
Dass nicht alle Fans optimistisch sind, nimmt Palme achselzuckend zur Kenntnis: „Beim Fußball sind wir Österreicher eher skeptisch als selbstbewusst. Wir haben uns noch nicht so oft für große Turniere qualifiziert. Der Fußball hat auch auf Vereinsebene nicht diese Größe. Da bist du aus Erfahrung eher zweifelnd.“

Der zertifizierte Life Trust-Coach Palme betont aber: „Die aktuelle Nationalmannschaft ist unglaublich gefestigt. Und sie hat mit Teamchef Ralf Rangnick einen Oberleader, der das volle Vertrauen von allen Spielern genießt. Er ist unglaublich erfahren, wird die Mannschaft auch psychisch perfekt auf das Spiel vorbereiten. Ich glaube an ein 2:0 für Österreich und freue mich sehr auf dieses Spiel, finde so eine Schnittpartie sehr besonders. Hätten wir uns Samstagabend durch rumänische Hilfe qualifiziert, wäre es natürlich toll, aber ein Finale im Happel-Stadion ist Emotion pur – und eine anschließende WM-Party historisch.“

Bundespräsident Alexander van der Bellen besuchte Montag Teamchef Ralf Rangnick und seine ...
Bundespräsident Alexander van der Bellen besuchte Montag Teamchef Ralf Rangnick und seine Spieler.(Bild: ÖFB/Kelemen)

„Da gibt es keine Zusatz-Zauberformel“
Seine Ehefrau Birgit, die erfahrene Mentaltrainerin ist, sagt über die mentale Arbeit vor dem Spiel: „Da muss man eigentlich kurzfristig nicht viel machen. Die Mannschaft hat großes Selbstvertrauen, hat in dieser Qualifikation viel Positives geleistet. Alle wissen, worum es geht, sind topmotiviert und glauben an ihr Können. Da gibt es keine Zusatz-Zauberformel.“

Birgit, die auch schon mit Fußballern gearbeitet hat, unterstreicht: „Alle Spieler haben Erfolgs-Erfahrungen, die abgespeichert sind. Jeder wird versuchen, in dieser Ausnahmesituation an seine Grenzen auszureizen – auch im Kopf. Und bei günstigem Spielverlauf kann sich daraus ein positiver Sog entwickeln..“

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