Der von einem europäischen Bankenverbund gestartete Bezahldienst Wero kann nun auch beim Online-Shopping genutzt werden. Das kündigte die European Payments Initiative (EPI) auf einem Event in Frankfurt/Main an.
Wero ist bisher in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Luxemburg und Belgien verfügbar und bietet nach dem Muster des US-Konkurrenten Paypal bisher direkte mobile Geldzahlungen von Mensch zu Mensch an.
Künftig kann der Dienst auch beim Einkaufen im Netz genutzt werden, ähnlich wie Kreditkarten oder Apple Pay, Google Pay, Paypal, Klarna oder andere vergleichbare Dienste.
46 Millionen Wero-Nutzer
Nach dem Start von Sofortüberweisungen zwischen Privatpersonen können die inzwischen mehr als 46 Millionen Wero-Nutzer in Europa die Lösung nun auch beim Online-Shopping einsetzen, darunter 1,3 Millionen in Deutschland. Hierzulande sind auf der Bankenseite die Sparkassen sowie die Volks- und Raiffeisenbanken mit an Bord. In den kommenden Wochen und Monaten sollen weitere folgen: zunächst Postbank und Deutsche Bank, anschließend ING Deutschland und Revolut. Weitere Banken sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.
Auf der Händlerseite haben etliche Shopbetreiber und Dienstleister angekündigt, Wero einzuführen. Der Tickethändler Eventim ist bereits gestartet. Andere stehen in den Startlöchern – darunter Decathlon, Lidl, Rossmann, CEWE, Cineplex, Zooplus, Hornbach, Dott, Air Europa, Veepee sowie BAUR und Käfer.
Erfolg hängt vom Netzwerkeffekt ab
Zahlungsdienste leben davon, dass viele Nutzer und Händler mitmachen. Je nachdem, wie viele Händler Wero akzeptieren, hängt der Erfolg stark davon ab. Die EPI tritt dabei gegen etliche große und etablierte Marken an: Player wie Paypal, Visa und Mastercard verfügen über große Netzwerke und eine hohe Markenbekanntheit. Außerdem soll der Vormarsch von Apple Pay und Google Pay gestoppt werden. Ein Vorbild ist die Smartphone-Bezahllösung Twint aus der Schweiz, die in der Alpenrepublik sehr populär ist.
Ausgebremst wird Wero bisher durch die Tatsache, dass noch nicht alle Funktionen aktiv sind. Dazu gehört die Zahlung im Laden an der Kasse. Dies ist erst für die Jahre 2026 und 2027 geplant.
„Wero ist gekommen, um zu bleiben“
Joachim Schmalzl, der Aufsichtsratsvorsitzende von EPI, räumte auf dem Event ein, dass Wero vor Herausforderungen stehe. Der Dienst habe aber auch schon viel erreicht. „Wero ist gekommen, um zu bleiben.“ Der Erfolg basiere auf gemeinsamen Zielen. In ganz Europa arbeiteten Banken, Zahlungsdienstleister und Händler zusammen, um etwas zu erreichen, was keine der Institutionen alleine bewältigen könne. „Die Einführung der E-Commerce-Lösung von Wero markiert einen weiteren wichtigen Meilenstein: einen gemeinsamen Schritt hin zu einem souveränen europäischen Zahlungssystem“, sagte Schmalzl, der auch geschäftsführendes Vorstandsmitglied im Sparkassenverband DSGV ist.
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