"Eine Katastrophe"

Chaos nach Unwettern in Kärnten und der Steiermark

Österreich
30.08.2016 07:36

"Land unter" nach schweren Unwettern am Montagnachmittag und in den Abendstunden in Kärnten und der Steiermark: Nach sintflutartigen Regenfällen standen Keller, Straßen und Unterführungen unter Wasser, die Feuerwehren standen im Dauereinsatz. Zuvor hatten heftige Unwetter in Vorarlberg und in Tirol gewütet.

In Kärnten setzte der Regen um 17.30 Uhr so richtig ein, besonders betroffen waren das Gegendtal, Lavanttal und Metnitztal. Danach ging es Schlag auf Schlag. Zahlreiche Muren gingen speziell in Afritz nieder und beschädigten Wohnhäuser.

"Große Teile des Gegendtales sind vermurt. Mehrere Lenker waren sogar mit ihren Fahrzeugen eingesperrt", erzählt Polizeichef Hermann Kogler. Sie konnten aber befreit werden.

Mehr als 100 Feuerwehren waren im gesamten Bundesland im Einsatz, um Straßen von umgestürzten Bäumen und Geröll zu befreien und Keller auszupumpen. Kogler: "Die Feuerwehren kamen aber selber nur sehr schwer voran, weil alle Wege blockiert sind." Auch zahlreiche Gehöfte wurden überflutet, die Tiere mussten in Sicherheit gebracht werden.

"Das Wichtigste ist aber, dass es keine verletzten Personen gibt", sagt Chefinspektor Norbert Hassler vom Bezirkspolizeikommando Villach-Land. "Jetzt müssen wir versuchen, so schnell wie möglich den Normalzustand wieder herzustellen."

Erhebliche Behinderung wegen gesperrter Straßen
Vorerst müssen die Bewohner und Pendler aber mit erheblichen Behinderungen rechnen: Noch um 22 Uhr wurde durch den Landesgeologen entschieden, dass die Millstätter Bundesstraße zwischen Afritz und Treffen bis auf Weiteres gesperrt bleibt. Auch die Gemeindestraße nach Verditz ist unterspült und kann zurzeit nicht passiert werden.

Autofahrer werden daher gebeten, vorerst großräumig über Radenthein oder Himmelberg auszuweichen. Noch in den Abendstunden wurde mit den schwierigen Aufräumarbeiten begonnen.

900 Feuerwehrleute in der Steiermark im Einsatz
Auch die Steiermark wurde am Montag von heftigen Unwettern heimgesucht. 900 Feuerwehrleute standen im Einsatz. Besonders arg war die Lage im Bezirk Leibnitz. In Straß stand das Zollgebäude unter Wasser, in St. Veit am Vogau, Ortsteil Labuttendorf, wurden durch den Hagel sechs Hausdächer schwer beschädigt. Der Sturm entwurzelte reihenweise Bäume, ein Autofahrer krachte gegen einen Fichtenstamm. Der Steirer blieb unverletzt.

Landwirte verzweifelt
Leidtragende sind einmal mehr die Landwirte. Andreas W. (40) ist einer von ihnen: "Der Frost hat die Äpfel, Zwetschken und Kirschen kaputtgemacht, der Hagel das Holz. Pro Hektar habe ich 2000 Euro Entschädigung erhalten, aber damit kann ich nicht überleben."

22 Feuerwehren hatten im Bezirk Graz-Umgebung alle Hände voll zu tun, vor allem in Eggersdorf, Fernitz, Laßnitzhöhe, Zettling und Kalsdorf. "Wir mussten Keller auspumpen und Bäume von den Straßen räumen", berichtet Feuerwehrsprecher Herbert Buchgraber. In Fohnsdorf trat ein Bach über die Ufer, in Neumarkt und Stubenberg standen Lagerhallen 30 Zentimeter unter Wasser.

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