War es Betrug?

Politikersohn verpulverte Wahlkampfgeld auf Steam

Web
07.04.2016 10:01

Polit-Skandal in den USA: Weil sein Sohn 1300 US-Dollar Wahlkampfgeld im Spielemarkt Steam verprasst hat, ermittelt die Wahlbehörde Federal Election Commission gegen einen republikanischen Kongress-Abgeordneten. Der will von der Zweckentfremdung der Gelder jedoch nichts gewusst haben und spricht von einem Betrugsversuch.

Von Mitte Oktober bis Mitte Dezember des Vorjahres soll der Sohn des Abgeordneten Duncan Hunter insgesamt 68 Mal in Valves Spiele-Shop Steam eingekauft und bei einzelnen Gelegenheiten bis zu 96 US-Dollar dort ausgegeben haben. Im Laufe der Monate kam so die stattliche Summe von 1300 US-Dollar zusammen, die der spielende Politikersohn mit der Kreditkarte des Vaters einem "Ars Technica"-Bericht zufolge verprasst haben soll.

Hunter gibt an, es hätte sich um Betrug gehandelt. Sein Sohn habe lediglich ein Game auf Steam gekauft, trotzdem sei immer wieder Geld abgebucht worden.Denkbar, dass es sich um ein Free-to-Play-Spiel gehandelt hat, bei dem Spieler Verbesserungen im Game nach und nach gegen echtes Geld kaufen. Details zu den Transaktionen blieb Hunter bislang schuldig.

Hunter will Betrugsermittlungen abwarten
Auf die Frage, ob er das Geld zurückzahlen werde, antwortet der Politiker mit Nein. Er will Betrugsermittlungen einleiten und abwarten, was dabei herauskommt. Viel Zeit bleibt ihm allerdings nicht: Die Wahlbehörde hat ihm einen Brief mit Fragen zum Verschwinden des Geldes geschickt und verlangt bis 9. Mai ein Antwortschreiben.

Der Republikaner Duncan Hunter steht Videospielen aufgeschlossen gegenüber, veröffentlichte im Vorjahr sogar einen Text, in dem er sich dagegen aussprach, Videospielen die Schuld an der Verrohung der Jugend und blutigen Amokläufen zu geben. Sollte sich herausstellen, dass sein Sohn das Wahlkampfgeld selbst auf Steam verprasst hat, droht diesem aber wohl trotzdem eine längere Gaming-Zwangsauszeit.

Immer wieder Mega-Rechnungen für Online-Games
Dass Gamer, die mit der Kreditkarte ihres Vaters beim Spiele-Shopping übers Ziel hinausschießen keine Seltenheit sind, hat sich in den vergangenen Monaten übrigens immer wieder gezeigt - etwa am Beispiel eines Kanadiers, der umgerechnet mehr als 5500 Euro seines Vaters für Mikrotransaktionen in "FIFA 16" bezahlt hat. Der Vater: "Es hat mich umgehauen. Sprichwörtlich umgehauen."

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