Musikindustrie siegt

Kazaa muss auf legale Downloads umsteigen

Web
28.07.2006 15:21
Die P2P-Tauschbörse Kazaa muss in Zukunft den illegalen Tausch von Musiktiteln auf ihrer Webseite unterbinden. An die geschädigten Plattenfirmen muss Kazaa laut "BBC" umgerechnet 78,8 Millionen Euro Abfindung zahlen. Mit diesem Vergleich endet der jahrelange Streit zwischen der von Sharman Networks betriebenen Tauschbörse und dem internationalen Verband der Phonoindustrie (IFPI).

Kazaa machte es für Million User weltweit möglich, Musik und Filme kostenlos aus dem Internet herunter zu laden und untereinander zu tauschen.

Kazaa wird in Zukunft spezielle Filter in sein System einbauen, die illegale Tauschaktivitäten verhindern und Urheberrechte schützen sollen. Vorgeworfen wurde Kazaa, international den Diebstahl von urheberrechtlich geschützten Werken vorangetrieben zu haben. Die Einigung wird als Win-win-Situation für alle Beteiligten gelobt.

Phonoverband zählt auf ehrliche Konsumenten
"Wir gehen davon aus, dass der Vergleich Auswirkungen auf die weltweite Internet-Piraterie haben wird, man muss jedoch die nächsten Monate abwarten und sehen, wie sich die Download-Zahlen entwickeln werden", erläuterte Johann-Friedrich Brockdorff, Referatsleiter Wirtschaft beim Phonoverband Deutschland, im Gespräch mit "pressetext". Der Phonoverband geht aber davon aus, dass der legale Download-Markt stärker wachsen wird und illegale Tauschbörsen zurückgehen. Wann die Verbreitung illegaler Downloads ein Ende hat oder zumindest weit zurück gedrängt werden kann, sei eine andere Frage, so Brockdorff.

Illegale Downloads durch Verfahren allein nicht aufzuhalten
Bereits vor einem Jahr wurde Kazaa in Australien offiziell für illegal erklärt und per Gerichtsurteil gezwungen, seine Tauschbörse vom Netz zu nehmen. In den USA gingen große Plattenfirmen ebenfalls gesetzlich gegen die Betreiber vor. Sharman Networks verteidigte sich bislang damit, dass es nur die technische Plattform zur Verfügung gestellt habe, die Tauschaktivitäten aber ausschließlich von den Usern selbst betrieben wurden. Laut Schätzungen des Phonoverbandes lagen die illegalen Musikdownloads 2005 zahlenmäßig noch immer weit über den legalen. Rund 415 Millionen Songs sollen es allein im vergangenen Jahr weltweit gewesen sein. (pte)

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