Heuer hätten die ersten Probebohrungen erfolgen sollen, doch der niedrige Gaspreis stoppte nun das ehrgeizige Geothermie-Projekt der Salzburg AG im benachbarten Bayern. 80 Millionen wollte man investieren und über eine 18 Kilometer lange Fernwärme-Leitung 140 Grad heißes Wasser aus 4.500 Metern Tiefe fördern.
Die Enttäuschung in Laufen war groß, als am Dienstag Abend die Experten der Salzburg AG mit den Bürgermeistern von Laufen, Hans Feil und Hans Jörg Birner, Ortschef von Kirchanschöring, das "Aus" für das Geothermie-Projekt verkündeten. Mindestens 80 Millionen Euro hätte die Salzburg AG in der Region investiert. Ende 2014 hatte man sich auf den ehrgeizigen Plan festgelegt, dort aus 4.500 Metern Tiefe 140 Grad heißes Thermalwasser zu fördern. Über eine 18 Kilometer lange Leitung sollte es in die Landeshauptstadt transportiert werden, die zur Gänze mit Fernwärme versorgt hätte werden können. Derzeit läuft im Heizkraftwerk Mitte eine Gasturbine.
Weil der Gaspreis mittlerweile seit zwei Jahren im Keller ist, riss er auch das Geothermieprojekt Rupertiwinkel mit ins Grab: Es wird derzeit nicht mehr weiter verfolgt, so der Salzburg AG Vorstand, "es ruhe". Beim derzeitigen Gaspreis mache die Wärmetauscher-Nutzung von Thermalwasser und eine 18 Kilometer lange Leitung keinen Sinn. Kirchanschöring und Laufen hätten sich die Einnahmen aus dem Projekt geteilt.
Kirchanschöring und Laufen hoffen weiter
"Für die Stadt hätte sich das Projekt sehr gelohnt", so Laufens Bürgermeister Hans Feil, der hofft, dass das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen ist und dass sich bei einer Gaspreis-Verteuerung das Geothermie-Projekt in naher Zukunft doch noch rechnen wird.
Gaspreis stoppt auch Anifs Fernwärmeprojekt
Auch das fünf Millionen Euro teure Fernwärme-Projekt der Gemeinde Anif in Zusammenarbeit mit der Salzburg AG und Leube wurde wegen des niedrigen Gaspreises auf Eis gelegt. Hier wollte man während der Wintermonate im sonst brach liegenden Leube-Ofen Fernwärme durch die Verbrennung von Biomasse erzeugen. Auch angedachte Nutzungen von Thermalwasser im Gasteiner Tal rentieren sich derzeit nicht.Salzburg-AG-Sprecherin Daniela Kinz: "Wir arbeiten aber an vielen Projekten zur Erschließung erneuerbarer Energiequellen. So gibt es heuer den Spatenstich zum Kraftwerk Gries, wir bauen das Kraftwerk Dießbach und das HKW Nord aus."
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