Spielend lernen

Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging

Spiele
28.06.2006 14:31
In Japan gilt Dr. Ryuta Kawashima als Guru der Gehirnforschung. Diesen Erfolg hat er nicht zuletzt "Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging", dem Senioren-Verkaufsschlager unter den Videospielen, zu verdanken. Die Kombination aus Rechnen, Gedächtnistraining und Wortaufgaben spornt zu regelmäßigem Training und der Verbesserung der eigenen Fähigkeiten an.

Das Spiel, das eigentlich keines ist, überrascht gleich zu Beginn: Der Nintendo DS muss um neunzig Grad gedreht werden, die Konsole verwandelt sich vom reinen Spielgerät zum Fortbildungsmedium in Buchform.

Spannung fürs Gehirn
Unkonzentriert sollte sich der Spieler nicht ans Werk machen, trotzdem eignen sich die Trainingseinheiten gut zur Überbrückung kurzer Wartezeiten. Dank einer großen Auswahl an Rechenoperationen, Merkspielen und Sudokuaufgaben wird "Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging" auch nach Wochen nicht langweillig.

Erschreckender Alterstest
Trotz kleiner Mängel hat kein Tester dem Reiz widerstehen können, die eigenen Bestzeiten zu überbieten und schwierige Aufgaben "nur noch ein einziges Mal" zu wiederholen. Besondere Freude bereitet die Möglichkeit, einen eigenen User anzulegen. Mit einem Alterstest kann jeden Tag überprüft werden, wie alt das eigene Gehirn ist. Die Diskrepanz zum tatsächlichen Alter hat schon mehr als einen Tester schockiert.

Mit selbst gestaltetem Logo geht es also auf die Jagd nach Bestzeiten und immer neuen Aufgaben, die bei regelmäßigem Spielen freigeschalten werden. Und schließlich verbessert sich bei stetem Training auch das geistige Alter, was doch sehr zur Gewissensberuhigung beiträgt.

Verzwickter als gedacht
Die Möglichkeiten sind vielfältig: So schnell wie möglich eine verschachtelte Geschichte lesen, unter Zeitdruck zwanzig oder neunzig Additionen, Subtraktionen, Multiplikationen oder Divisonen lösen, in zweieinhalb Minuten dreißig Begriffe merken und anschließend wiedergeben, Buchstaben und Zahlen miteinander verbinden, und und und... Viele Aufgaben sehen auf den ersten Blick einfach aus, stellen sich aber als ganz schön kniffelig heraus. Stärken und Schwächen der Testpersonen haben sich eindeutig in den Ergebnissen der Tests widergespiegelt.

Fluchen in das Mikrofon
Das Spiel profitiert von den Besonderheiten des DS: Zwei Bildschirme, Touchpad und Spracheingabe eröffnen ganz neue Möglichkeiten. Schade, dass die Spracherkennung im Test praktisch nie auf Anhieb funktioniert hat. Das vermiest den Spaß und die Wertung. "Schwarz" und "Rot" erkennt der DS nur sporadisch - was allerdings am österreichischen Sprachklang liegen könnte. Englisch als Alternative funktioniert wenigstens ein bisschen besser. Allerdings führt das bei Nicht-Muttersprachlern zu längeren Denkzeiten, die sich natürlich auch negativ auf die Wertung auswirken.

Schönschrift gefragt
Auch die Schrifterkennung, die essentiell ist für das Spielgeschehen, macht Probleme. Spieler mit halbwegs schöner Handschrift haben keine Schwierigkeiten, unter Zeitdruck haben es aber einige Tester nicht geschafft, angemessen leserlich zu schreiben. Die Erkennung der Ziffern hakt ebenfalls manchmal, allerdings hat man den Bogen schnell raus und stellt im Notfall seine Schreibweise um.

Fußgänger nicht gern gesehen
Trotz kleinerer Schwierigkeiten, die Bewertung spornt zu weiteren Versuchen an. Um sichtbar zu machen, ob eine Aufgabe gut oder eher mäßig gelöst worden ist, wird das Ergebnis mittels verschiedener Fortbewegungsmittel animiert: Fußgänger und Radfahrer stehen für Übungsbedarf, mit Zug, Flugzeug oder gar Rakete kann der Spieler zufrieden sein.

Besserwisser können sich an einem unverbindlichen Spiel im Demo-Modus versuchen, auch ein - allerdings eingeschränkter - Mehrspieler-Modus ist im Spiel enthalten. Im Juli soll die "Big Brain Academy" dieses Potenzial erweitern.

Fazit:
"Dr. Kawashimas Gehirn Jogging" macht Spaß ohne zu langweilen. Nicht jedem Spieler liegt jede Aufgabe, einige sind schlicht weniger spannend als andere. Das Spiel ist auf jeden Fall auch hierzulande für Menschen aller Altersgruppen - inklusive Senioren - zu empfehlen.

Plattform: Nintendo DS (getestet)
Publisher: Nintendo
Krone.at-Wertung: 90%

von Bernadette Geißler

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