Flüchtlinge

Bayern stoppt ab Montag die Sonderzüge

Salzburg
27.09.2015 13:44
In Salzburg traf sich am Samstagabend der Krisenstab, denn es gab eine Hiobsbotschaft aus Deutschland: Ab Montag werden keine Sonderzüge mit Flüchtlingen mehr über die Grenze fahren, Tausende in Salzburg "festsitzen". Auch auf der Saalachbrücke in Freilassing wird sich die Situation dadurch massiv verschlimmern.

Was Landeshauptmann Wilfried Haslauer und vor allem die Einsatzorganisationen und freiwilligen Helfer befürchtet haben, wird jetzt bittere Realität. Ab Montag werden - das hat das Innenministerium bestätigt - keine Sonderzüge mehr nach Deutschland fahren. Bisher haben diese Tag für Tag in Salzburg für ein wenig Entlastung gesorgt. Bürgermeister Heinz Schaden ist besorgt, Rotes Kreuz und Caritas befürchten eine humanitäre sowie sanitäre Katastrophe an der Grenze zu Freilassing. Dorthin werden nun noch mehr zu Fuß gehen, um ins Nachbarland zu kommen. "Diese Katastrophe droht uns auch am Bahnhof, wenn Züge aus Wien, Graz oder Villach kommen", so Schaden.

2000 kamen pro Tag an, 1200 reisten weiter
Laut ÖBB kamen bisher täglich mehr als 2000 Personen nach Salzburg, unter anderem mit Sonderzügen reisten bis zu 1200 täglich weiter. Das fällt ab Montag weg. Am Sonntag sollen noch zwei Züge Flüchtlinge nach Deutschland bringen, um die Tiefgarage am Bahnhof zu leeren. Sie wird am Montag generalgereinigt und desinfiziert. Am Samstag hielten sich 700 Personen in der Garage auf, plus 320 am Gelände, 110 weitere wurden in der Nacht erwartet, 800 standen in Freilassing an der Grenze. Wie es jetzt in Salzburg als beinahe "Sackgasse" für die Flüchtlinge weiter gehen wird, soll der Katastrophenschutz des Landes im Laufe des Sonntags ausarbeiten - zumindest fordert das die Stadt. "An der Grenze muss jetzt eine Versorgungsstruktur geschaffen werden, wie wir sie am Bahnhof eingerichtet haben", so Schaden.

UN-Mitarbeiterin kam mit Kameramann
Indessen sorgte ein Besuch einer UNHCR-Mitarbeiterin (Flüchtlingswerk der UNO) für Verwunderung. Die Engländerin tauchte unangemeldet mit einem Kameramann an der Grenze und am Bahnhof auf, sprach mit Behörden sowie Flüchtlingen. Die Mitarbeiterin wurde herumgeführt, ihr wurde alles erklärt. Zufrieden zog die Frau ab, als erste Fragen bei den Einsatzkräften auftauchten. Die Dame hatte weder einen Ausweis gezeigt, noch sich sonst irgendwie legitimiert. Auf Nachfrage im Hauptbüro in Wien, die zunächst auch nichts wussten, ließ sich die "Visite" dann klären. Es war eine freie Journalistin aus Zürich, die für die UNHCR in Europa herumreist, um Bilder und Videos von Flüchtlingen zu machen, die dann auf die Homepage gestellt werden.

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