Kinderbanden-Chef

Mit 13 Hunderte Raubüberfalle verübt!

Österreich
03.05.2006 11:19
Ein Räuber, seit er 13 war - und alle waren machtlos, das kriminelle Treiben des jungen Serben zu stoppen. Jetzt wurde der Jugendliche 14 Jahre alt, damit strafmündig und auch bereits zum ersten Mal verhaftet. Hunderte (!) äußerst brutale Überfälle auf andere Kinder sollen er, der Anführer, und seine Komplizen in Wien verübt haben. Beute: Bargeld und Handys.

Er ist ein stämmiger Bursche, dieser 14-Jährige, und sieht weit älter aus, als er ist. "Dadurch war es ihm auch ein Leichtes, seine Opfer einzuschüchtern", schildert Oberstleutnant Karl Kmoch vom Kriminalkommissariat Zentrum Ost. "Er hat ein gutes Herz", beteuert seine blinde Mutter Milka D. "Er ist doch kein Mörder", sagt sein Bruder. Dennoch: Bei seinen Raubzügen rund um die elterliche Wohnung in Wien-Floridsdorf ging der Bursche immer brutaler vor.

Kriminelle Laufnahen begann schon im Kindesalter
Die kriminelle Karriere des jungen serbischen Sonderschülers hatte schon als Kind begonnen. Mit Drohungen und - wenn die nichts halfen - Faustschlägen mitten ins Gesicht machte er Beute. Und auch mit Fußtritten. Bis zu seinem 14. Lebensjahr hat er mit seiner Bande nachweislich 100 Raube begangen, vermutlich aber viel mehr. In ganz Wien. In U-Bahn-Stationen, in Parks und auch auf offener Straße. "Er hat sich bewusst Opfer ausgesucht, die schwach und schüchtern waren", schildert einer von Kmochs erfolgreichen Ermittlern. Die erbeuteten Handys wurden am Westbahnhof verscherbelt, das Geld in Spielhallen verjuxt.

"Gegen ihn waren wir alle machtlos"
Mehrmals soll der Serbe, den es auch nicht in einer betreuten Wohngemeinschaft hielt, eine Pistole gezückt haben. Doch bis zu seinem 14. Lebensjahr, der Strafmündigkeit, konnte das Gesetz dem Burschen nichts anhaben. Daniela Attwood vom Jugendamt der Stadt Wien: "Wir hatten laufend Kontakt mit den Eltern - und auch Psychologen haben sich mit dem Buben befasst. Aber wir können ihn weder festbinden noch einsperren." Und die Betreuerin in der Wohngemeinschaft ergänzt: "Bei so einem sind wir alle machtlos." Jetzt sitzt der Kinderräuber in Haft.

Story: Mark Perry, Erwin Jannes, Kronen Zeitung
Foto: Symbolbild

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