Amoklauf

Sohn nach Überfall hingerichtet

Oberösterreich
29.04.2006 19:35
Weder ein Raub- noch Rachemotiv steckte hinter dem verrückten Amoklauf, für den der 40-jährige Wolfgang Baumgartner in Königswiesen von seinem 70-jährigen Vater Siegfried mit dem Tod bestraft wurde: Der angesehene Mann richtete seinen missratenen Sohn mit zwei Schüssen hin, weil er die Alkohol- und Aggressionsexzesse nicht mehr dulden wollte.

Der tüchtige ältere Junior hatte das florierende Bus-, Taxi-, Trafik- und Kaufhaus-Unternehmen übernommen und ausgebaut. Sein jüngerer Bruder aber war das schwarze Schaf der Familie: Nach Hilfsarbeiten joblos, lag Wolfgang dem Vater auf der Tasche. Wenn er nüchtern war, liebenswert und hilfsbereit - betrunken aber sinnlos gewalttätig. Wie zuletzt am Mittwoch um 21.25 Uhr am Linzer Hausleitnerweg, wo er nichts zu suchen hatte: Er läutete willkürlich den 80-jährigen Paul F. heraus, würgte und schlug den geschockten Mann. Er hätte ihn fast umgebracht, sagt der Polizist Herbert K. (56), der seinen verletzten Nachbarn rettete: Der den Amokläufer niederrang und mit Hilfe des Ex-Gastronomen Silvano N. (70) so lange am Boden festhielt, bis ihn Polizisten verhafteten.

Tags darauf war der Gewalttäter wieder frei. Er fuhr per Bus nach Königswiesen, wo sein Vater vom Überfall in der Zeitung las. Mit diesem Bericht und seinem Smith & Wesson-Revolver ging Siegfried Baumgartner ins Zimmer seines Sohnes, stellte ihn zur Rede - und drückte ab: Zwei Schüsse durchschlugen Brust und Hals. Der Junior torkelte noch über die Stiege ins Parterre, wo er tot zusammenbrach. Der Senior jagte sich selbst eine Kugel in den Kopf. Es ist hoffnungslos, sagt AKH-Oberarzt Dr. Werner Moosbauer.

 

 

 

Foto: Erich Petschenig

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