Open Air

Als die “Musi” laufen lernte

Kärnten
23.07.2015 17:52
...oder: „Meine Kühe fressen kein Geld“ – warum das Open Air in St. Oswald ausgerechnet auf dem Hofer-Riegel stattfindet.

Eigentlich gibt es die „Musi“ – allerdings mit anderen Namen – ja bereits seit dem Jahre 1991, als Regisseur Gerdi Obersteiner vom Landesstudio Kärnten volkstümliche Musik und Landschaftsbilder in eine Sendung verpackte. Vier „Musi“-Folgen waren bereits im ORF zu sehen gewesen, als Arnulf Prasch ins Spiel gebracht wurde. „Gerdi hat mich gefragt, ob diese Sendung nichts für mich wäre. Ehrlich gesagt, ich hab’ damals nicht gewusst, was die Musi eigentlich ist“, so der Villacher. Aber schon am 19. Jänner 1995 wurde die erste Sendung mit Prasch als Moderator ausgestrahlt – es war allerings nur eine Aufzeichnung. Prasch: „Danach ging es ans Thema Open Air. Etwas komisch war es mir schon, zumal ich ja vorher im Fernsehen noch nie live moderiert hatte.“

Ein Plätzchen fürs Spektakel hatte Gerdi Obersteiner bereits im Visier, und trat Otto Lobenwein, damals Mitarbeiter der Bergbahnen, auf den Plan: „Ich durfte schon länger für Gerdi öfters Drehorte aussuchen. Und für eine Sendung stand Hansi Hinterseer am Hofer-Riegel und da wussten wir: Hier muss das Open Air sein.“

Was folgte, waren Diskussionen und Verhandlungen mit dem „Hofer“-Bauern, denn die Wiese war seine Art Heiligtum, wo ausschließlich seine Kühe gegrast haben. Und sein Herzstück wollte er nicht wirklich hergeben, was eine wahre Geschichte untermauert. Lobenwein: „Eine holländische Investorengruppe wollte den Grund für Appartements kaufen, um einen zweistelligen Schilling-Millionenbetrag.“ Doch der Hofer-Bauer winkte ab, mit den Worten: „Meine Küah fressen ka Göld.“

Trotzdem gelang es Otto Lobenwein, den Landwirt zu überzeugen, dass die „Musi“ eine tolle Sache ist, woraufhin der Bauer einwilligte. Auch beim ORF war das Open Air längst auf Schiene, Lobenwein hätte nur 500.000 Schilling aufbringen müssen. Doch er wurde im Stich gelassen, fand niemanden, der ihm zur Seite stand. Außer Wolfgang Eder, der damalige Tourismuschef. Gemeinsam wurde der Vetrag mit dem ORF unterschrieben und als dann auch noch ZDF und das Schweizer Fernsehen einstiegen, wurde das tapfer kämpfende Duo vom Tourismusverband aus der Haftung entlassen.

Heute ist das „Wenn die Musi spielt“-Open Air mit seinen beliebten Wanderungen mit knapp 40.000 Nächtigungen ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für die gesamte Nockberge-Region.

Die Generalprobe heute, Freitag, startet um 20.15 Uhr, Karten auch für die Live-Show gibt es in allen Ö-Ticket-Verkaufsstellen. Alle Infos: http://www.badkleinkirchheim.at

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