Trauer um Legende

James Last ist tot

Musik
10.06.2015 11:03
Der deutsche Bigband-Leader James Last ist tot. Der Musiker starb am Dienstag mit 86 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit im Beisein seiner Familie in Florida. Am 23. April trat er zum letzten Mal in Wien auf. Eine öffentliche Trauerfeier ist in Hamburg geplant.
(Bild: kmm)

Last war als Erfinder des "Happy Party Sound" der erfolgreichste deutsche Bandleader nach dem Zweiten Weltkrieg. Der 1929 in Bremen als Hans Last geborene Künstler tourte mit seinem Orchester weltweit. Mit seiner lässigen Art und den Pop-Klängen im Bigband-Format traf er den Nerv der Nachkriegsgeneration. Seit mehr als 30 Jahren lebte Last in den USA. Er verkaufte Millionen Platten und CDs.

Hans James Last hat das Musikgeschäft von der Pike auf gelernt. Sehr früh saß er am Klavier, seine älteren Brüder Werner und Robert musizierten ebenfalls. 1943 besuchte er die Heeresmusikschule Bückeberg, in den ersten Friedensjahren spielten die Brüder im Tanzorchester von Radio Bremen. Dann gründete James eine eigene Band, Anfang der 50er wird er dreimal in Folge zum besten Jazzbassisten in Deutschland gewählt, 1955 engagiert ihn der NWDR.

"Ich wollte einfach Partymusik machen"
Last tourte damals mit Unterhaltungsmusikern wie Helmut Zacharias und Michael Jary, für die er auch Arrangements schreibt. "Ich wollte einfach Partymusik machen." Vom Programm von Radio Kopenhagen, das sein Vater hörte, lässt sich Last inspirieren: Zur Musik mischte er Geräusche, ausgelassene Lacher oder Gläserklirren. Die Hörer sollten das Gefühl bekommen, dass die Feier längst im Gange ist, wenn sie und er an der Haustür klingeln. Später verarbeitete der Arrangeur Titel von Popgrößen - von Christina Aguilera bis zu den Beatles.

Lasts erste Frau Waltraud wurde bei einem Autounfall schwer verletzt, 1997 starb sie an Krebs. Danach heiratete er die 30 Jahre jüngere Vermögensberaterin Christine Grundner.

Am 23. April trat Last in Wien auf
Nach einer verschleppten Darmentzündung musste Last im Herbst vergangenen Jahres notoperiert werden. Danach nahm er 15 Kilo ab und kündigte an, es bei der nächsten Tournee wieder "richtig krachen" zu lassen. Im "Krone"-Interview sagte er: "Unkraut vergeht nicht. Die Bühne ist wie eine Art Lebenselixier für mich." Die letzte Tournee führte Last am 23. April auch nach Wien:

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