Zahrt's an!

Männer haben beim Autofahren mehr Stress

Motor
03.04.2006 16:25
Frauen werden mit Stress im Straßenverkehr viel besser fertig als Männer. Laut einer aktuellen Studie belastet Stress am Steuer die Männer mehr ­ sie reagieren dann oft mit aggressivem Fahrstil und gefährden damit sich selbst und andere. Frauen dagegen blieben meist gelassener und fahren auf Nummer Sicher.
(Bild: kmm)

Das hat eine Studie für den ADAC ergeben, die vom Verkehrsmedizinischen Institut der Universität Heidelberg erstellt wurde. Unerwartete Staus und dichter Verkehr bedeuten für 75 Prozent der Männer Stress pur, bei den Frauen treibt dies aber nur bei 45 Prozent den Puls in die Höhe ­ die Mehrheit der Fahrerinnen fügt sich gelassen in ihr Schicksal.  

Ein unübersichtlicher Schilderwald sorgt bei rund einem Drittel der Männer für totale Verwirrung, bei den Frauen verlieren jedoch nur 17 Prozent den Durchblick. Und auch bei streitenden Kindern auf den Rücksitzen behalten Fahrerinnen der Studie zufolge viel besser die Nerven. Sie sind es wahrscheinlich auch eher gewöhnt. 

Rückenschmerzen vom Stress
Für die Untersuchung wurden 60 Frauen und Männer im Alter von 25 bis 60 Jahren befragt und getestet. Im praktischen Teil mussten sie im Berufsverkehr im Raum Heidelberg eine Strecke von 35 Kilometern fahren. Zur Messung der körperlichen Reaktionen waren sie dabei umfangreich "verkabelt". Die Testpersonen zeigten vor allem im dichten Innenstadtverkehr ausgeprägte Stress-Symptome: Je nach Typ arbeitete das Herz bis zu 40 Schläge mehr pro Minute. "Je nachdem wie oft und wie heftig wir solchen Stress erleben, macht er uns krank", erklärte der Studienleiter und Psychologe Peter Strohbeck-Kühner. Bluthochdruck und Rückenschmerzen seien oft die Folge. 

Die Befragung ergab, dass Zeitdruck und extrem dichter Verkehr, aber auch Parkplatzsuche und schlechte Sichtverhältnisse generell am meisten nerven. Junge Leute von 25 bis 37 Jahren gaben zu, dass sie häufig durch Handys, anstrengende Mitfahrer, Müdigkeit oder Musik beim Fahren beeinträchtigt seien. 

Welcher Stresstyp bist du?
Der Studie zufolge gibt es unterschiedliche Stress-Typen. Besonders problematisch sei der "konfrontative Fahrer". Er suche den Nervenkitzel und sei ein typischer Straßen-Rambo, rase, drängele, hupe und dränge sich in jede Lücke. Er gerate dabei oft an die Grenzen der Aufmerksamkeit und mache deshalb häufig Fahrfehler. Die Männer stellten 70 Prozent dieser Gruppe. Viele Fahrfehler unterlaufen laut ADAC auch dem zweiten Typ, dem "vermeintlichen Alleskönner". Er sei viel unterwegs, fahre forsch und risikobetont, überschätze aber sehr seine Fahrkünste. 56 Prozent dieser Gruppe seien Männer gewesen. 

Das Klischee der schlecht fahrenden Frau wird vor allem durch die Gruppe der „Unsicheren“ genährt. Dabei handelt es sich um Frauen, die wenig Fahrpraxis haben und stressigen Situationen möglichst aus dem Weg gehen. 

Stress beim Autofahren entsteht laut ADAC häufig aufgrund von Zeitdruck. Privater oder beruflicher Ärger wird oft auf der Straße verarbeitet. Deswegen sollte man immer einen Zeitpuffer einplanen und grundsätzlich mit Fahrfehlern anderer rechnen.

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(Bild: kmm)



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