Noch ist das 20.000 Quadratmeter-Gelände in Salzburg-Lehen verlassen: Der Schnee rutscht vom Dach der Mühle. Die Gebäude sind längst ausgehöhlt. 2011 wurden die letzten Maschinen stillgelegt. Seither fahren nur ein paar Lkw zum verbleibenden Lager zu. Der Radweg führt vorbei, die Glan plätschert im engen Kanal, die S-Bahn ist nur hundert Meter entfernt. "Die historische Seele soll erhalten bleiben", betont Eigentümer Bernhard Rauch und zeigt, dass alte Mühle, Maschinen-Haus und Villa stehen bleiben sollen. Rauch bewohnt selbst noch die von Baumeister Ceconi zur Jahrhundertwende entworfenen Privat-Räumlichkeiten.
Aus dem Stadtbild verschwinden werden die bis zu 40 Meter hohen Silotürme. Bis zuletzt wurde Getreide gemahlen: Nach dem Aus ging Rauch behutsam an ein neues Konzept heran. "Wir wollten nicht einfach verkaufen, sondern selbst die Zukunft entwickeln." Gemeinsam mit der Stadt wurde ein Masterplan erstellt. Die Details waren im November in einer Ausstellung am Gelände für jeden einsehbar: "Man hat dann auch ein Buch mit Ideen und Anregungen verfasst", freut sich Projektentwickler Bernhard Ölz von der Firma Prisma über reges Interesse.
Entscheidung bis Mai
Die Vision: Urbanes Wohnen, aber auch Raum für Büros oder Geschäfte. "Die Kreativ-Branche ist an so einem Ort besonders willkommen", sagen die Entwickler. Für den gemeinnützigen Teil wurde die Salzburg Wohnbau gewonnen. Wichtige Aufgabe wird auch die Glan haben: Eine Erweiterung als Naherholungszone ist geplant. Noch steht der Lokomotiv-Schuppen. Die alte Lok wurde ins Museum in Freilassing in den "Ruhestand" geschickt. Eine gewisse Herausforderung sei die Nähe zur Bahn: Da garantieren die Planer aber höchsten Schall-Schutz. Noch bis Ende März läuft der Architektenwettbewerb. Im Mai soll der Sieger-Entwurf endgültig feststehen.
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