Krebserkennung

Google will Menschen Nanopartikel verabreichen

Wissenschaft
29.10.2014 09:41
Der US-Internetgigant Google arbeitet in einem seiner Geheimlaboratorien an winzigen Nanopartikeln, die künftig Menschen verabreicht werden können, um Krankheiten wie Krebs zu erkennen. Langfristig sollen die Partikel vom Tausendstel der Größe eines roten Blutkörperchens in den Körpern der Menschen verbleiben und Informationen über ihren Gesundheitszustand an Wearables senden, die Alarm schlagen, sobald eine kranke Zelle entdeckt wird.

Es klingt nach purer Science-Fiction, soll in Googles Geheimlabor Google X aber binnen fünf Jahren Realität werden: Magnetische Nanopartikel, die direkt im menschlichen Körper auf die Jagd nach kranken Zellen geschickt werden und Krankheiten frühzeitig erkennen. Wie der IT-Blog "Google Watch Blog" berichtet, erlaubt der Magnetismus der Partikel, Informationen aus dem Körper "nach außen" weiterzugeben, etwa an ein Wearable oder andere Diagnosegeräte.

Geht es nach den Google-Wissenschaftlern, sollen die Mini-Partikel künftig beispielsweise bei der Früherkennung von Krebs eingesetzt werden. Durch ihre geringe Größe könne man sie problemlos bei Vorsorgeuntersuchungen einsetzen – und zwar beliebig oft und ohne dass man die Nanoteilchen nach der Untersuchung aus dem Körper entfernen müsse.

Nanopartikel sollen gleich im Körper bleiben
Langfristig hofft Google sogar, solche Partikel dauerhaft in den Körpern der Menschen belassen zu können und die Gesundheit beispielsweise mit Wearables messen zu können. Spinnt man den Gedanken weiter, könnten diese bei Entdeckung einer Krankheit automatisch Alarm schlagen, die entdeckte Krankheit ans Smartphone weitergeben, von wo aus wiederum sofort ein Arzt alarmiert wird.

Krankheiten könnten so deutlich früher erkannt werden, als wenn der Patient erst zum Arzt geht, wenn es ihm schlecht geht. Datenschützer dürfte der Gedanke dennoch beunruhigen.

In fünf Jahren soll das Projekt abgeschlossen sein, hofft man bei Google. Die medizinische Testphase, die darauf folgt und vor der Zulassung der Partikel notwendig ist, wurde dabei freilich noch nicht eingerechnet.

Futuristische Projekte in Googles Geheimlaboren
An den Krebserkennungs-Nanopartikeln arbeitet Google in einem seiner Geheimlabore namens Google X. Über hundert hochdekorierte Wissenschaftler aus der ganzen Welt arbeiten dort an den Spezialprojekten des Internetkonzerns, die mit dem Kerngeschäft von Google meist wenig zu tun haben.

Dazu zählen selbstfahrende Autos, Sensorkontaktlinsen für Diabetiker und die mittlerweile weltbekannte Datenbrille Google Glass. Bemerkenswert ist dabei, dass Google zuletzt vermehrt medizinische Probleme in dem Labor behandelt, das direkt Google-Mitgründer Sergey Brin unterstellt ist.

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