Welche Gefahr Selfies im Straßenverkehr bedeuten können, macht stellvertretend ein YouTube-Video deutlich, das kursiert. Es zeigt zwei singende und im Takt gestikulierende junge Frauen in einem Auto, die eine filmt sich und ihre Freundin, die andere fährt. Beide sind mehr auf sich und ihre Darbietung konzentriert als auf ihre Umgebung. Plötzlich kracht es, die Airbags gehen auf, die Aufnahme endet. Medienberichten zufolge übersah die Fahrerin ein Hindernis und so kam es zum Unfall.
In Österreich ist die Rechtslage bei Selfies, die mit dem Handy gemacht werden, eindeutig: Es ist untersagt, ein Mobiltelefon während der Fahrt auch nur in die Hand zu nehmen. Doch viele, insbesondere junge Autofahrer beeindruckt die Rechtslage anscheinend wenig. Wie eine von Ford in Auftrag gegebene europaweite Untersuchung zum Thema "Ablenkung im Straßenverkehr" jetzt aktuell ergeben hat, hat ein Viertel aller befragten Autofahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren bereits Selfies während der Fahrt geschossen. Europaweit rund ein Viertel der jungen Fahrzeuglenker gab sogar an, sich während der Fahrt mit Social-Media-Seiten im Internet zu beschäftigen.
In der Studie über "Ablenkung im Straßenverkehr" wurde zudem errechnet, wie lange die Aufmerksamkeit eines Autofahrers durch ein Selfie beansprucht wird: im Mittel 14 Sekunden! Für das Überprüfen der eigenen Social-Media-Seiten gehen demnach rund 20 Sekunden verloren, in denen der Fahrer seine Aufmerksamkeit eigentlich dem Verkehrsgeschehen widmen sollte. In dieser Zeit legt ein Auto bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h rund 525 Meter zurück. Was währenddessen passiert, bekommt der mit seinem Handy beschäftigte Autofahrer nicht mit - oder im schlimmsten Fall erst zu spät.
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