Die Teuerungswelle und ihre kriminellen Schattenseiten: Immer mehr Haushalte in Österreich sind auf der Suche nach einem Kredit. Skurrile Blüten treibt der Betrug mit verlockenden Online-Angeboten.
Die Teuerungswelle ist längst auf alle Bereiche des Lebens übergeschwappt. Um sich größere Anschaffungen wie ein Auto oder Renovierungen überhaupt noch leisten zu können, fühlen sich zunehmend viele Österreicher gezwungen, auf Kredite zurückzugreifen. Diesen Trend bekommt ebenfalls die Polizei zu spüren.
Burgenländer ausgetrickst
Denn: Niedriger Zinssatz, unbürokratische Abwicklung, sofortige Auszahlung – auf derartige, allzu verlockende Angebote, die im Internet kursieren, fallen immer mehr Konsumenten herein, wie Kriminalbeamte aus beruflicher Erfahrung bestätigen. In die verheißungsvolle Falle getappt ist ebenfalls ein gut situierter Mann aus dem Bezirk Oberpullendorf. Sein aufsehenerregender Akt sorgt in Behördenkreisen für reichlich Gesprächsstoff.
Via Online-Plattform hatte sich der Burgenländer auf einen Kredit in der Höhe von 50.000 Euro eingelassen. Dass ein raffinierter Betrüger dahintersteckt, fiel ihm nicht auf. Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen forderte der unbekannte Täter vom Opfer eine „vorgeschriebene Prämie, um die Auszahlung des Kredits in die Wege leiten zu können“.
Kreditnehmer zahlte voll drauf
Von den erwarteten 50.000 Euro erhielt der vermeintliche Kunde nicht einmal einen Cent, stattdessen musste er immer wieder Spesen auf ein ausländisches Konto überweisen. Den Nachforschungen zufolge dürften die Geldflüsse über Frankreich gelaufen sein. Die Beiträge machten im Schnitt zwischen 1500 und 3000 Euro aus.
Mehrere Monate zog sich dieses kriminelle Spiel hin, mehr als 20 Transaktionen hat das Opfer durchgeführt. „Die angegebenen Gründe für die Spesen waren unterschiedlichster Art, alle allerdings frei erfunden“, erklären die Ermittler. Sie staunten nicht schlecht, denn bis zum bitteren Ende hegte der getäuschte Kreditnehmer keine Zweifel an seinem dubiosen Finanzdeal. Er hatte niemals die Hoffnung aufgegeben, die 50.000 Euro zu erhalten.
Groteske um raffinierten Betrug
Erst als dem Betrüger das Pflaster zu heiß geworden ist und er in der Versenkung verschwand, hatte das Opfer die traurige Gewissheit, dass sein fix eingeplantes Extrageld eine Wunschvorstellung bleibt und die abbezahlten „Spesen“ für immer weg sind. Die Groteske des Betruges: 50.000 Euro wollte der Burgenländer als Kredit, tatsächlich zahlte er fast so viel Geld von seinem Einkommen ein.
Banken warnen bereits vor Fallen dieser Art. Vor Weihnachten häufen sich laut Polizei die Anzeigen.
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