Vor wenigen Tagen ist eine Grazer Influencerin von ihrem Ex-Freund ermordet worden. Nun haben Politikerinnen und Politiker mit Fachleuten gesprochen, wie Frauen besser geschützt werden können. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) ist der Ansicht, dass Österreich bei Gewaltschutz bereits ein „gutes Fundament“ habe.
Wie berichtet, wurde erst vergangene Woche der neue Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen beschlossen. Frauen zu schützen, sei Aufgabe der gesamten Bundesregierung, sagte Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ). „Gewalt an Frauen hat keine konkrete Staatszugehörigkeit, keine Religion, keine soziale Herkunft, aber ein ganz klares Muster: männliches Anspruchsdenken, wo wir immer wieder sehen, dass es immer wieder Männer gibt, die nach wie vor denken, sie können mit Gewaltanwendung Frauen klein halten, Frauen zurückdrängen“, sagte die Ministerin.
Konkrete Maßnahmen sind etwa Kinderschutzkonzepte, das Stärken von Medienkompetenz, Unterstützung für die psychosoziale Gesundheit und flächendeckende Gewaltambulanzen. Inzwischen werde bei Gewalt „weniger zugedeckt und mehr hingesehen“, sagte Karner. Dementsprechend habe auch die Zahl der Betretungs- und Annäherungsverbote zugenommen. Im vergangenen Jahr waren es österreichweit 14.500, das sind rund 40 pro Tag.
Schumann: „Prävention ist der Schlüssel“
„Nicht erst dann hinschauen, wenn es eskaliert“, appellierte Marina Sorgo, stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbands der Gewaltschutzzentren. Prävention müsse im frühkindlichen Alter beginnen. Kinder sollten schon früh ihre eigenen Rechte lernen, kennen und sich notfalls Hilfe holen, bestätigte Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS). „Prävention ist der Schlüssel“, sagte auch Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ). Männer müssten verstehen, dass Gewalt gegen Frauen in Österreich einfach nicht toleriert werde. Man müsste auch mit Burschen arbeiten, „(...) um ein Leben zwischen Männern und Frauen auf Augenhöhe zu garantieren“.
Kritik an dem neuen Aktionsplan kam von den Grünen und der FPÖ. „Es gibt kein zusätzliches Geld für Schutz oder Prävention. Stattdessen Prüfungen, Evaluierungen und wohlklingende Worte. Aber Worte schützen keine einzige Frau“, sagte Meri Disoski, Frauensprecherin der Grünen. Auch die FPÖ fordert eine „sichere Finanzierung“. Ein sofortiger Asylstopp sowie konsequente Abschiebungen verurteilter Straftäter wären eine der „effizientesten Erstmaßnahmen“ gegen Gewalt an Frauen, sagte Frauensprecherin Rosa Ecker (FPÖ).

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