Rekordausgaben, massive Rabattjagd und ein starker Online-Abfluss ins Ausland: Die Black-Friday-Saison stellt den österreichischen Handel vor enorme Herausforderungen. Rund 460 Millionen Euro wollen die Österreicherinnen und Österreicher heuer ausgeben – ein Rekord trotz wirtschaftlicher Unsicherheit.
Doch profitieren davon vor allem internationale Plattformen, warnt Handelsverbands-Geschäftsführer Rainer Will im Gespräch mit krone.tv. „Der Löwenanteil fließt zu Amazon, Ebay und Anbietern aus Fernost.“ Rund 72 Prozent der Kundschaft kauft demnach auf US-Plattformen, weitere 20 Prozent bei Temu, AliExpress & Co. Viele dieser Produkte entsprechen laut Will nicht europäischen Sicherheitsstandards und enthalten teils bedenkliche Chemikalien oder unsichere Batterien.
Zudem setzt der Rabattdruck heimische Händler stark unter Zugzwang. „Es ist Fluch und Segen - letztendlich mehr Fluch als Segen“, so Will. Viele Unternehmen würden aus Konkurrenzdruck mitziehen müssen, auch wenn das auf Kosten der Marge geht - teils sogar unter dem Einstandspreis.
Strenge Preisauszeichnungen
Österreich habe zwar die strengsten Regeln zur Preisauszeichnung weltweit, betont Will: Neben Produkt- und Grundpreisen gilt auch der „30-Tages-Preis“. Jeder Rabatt müsse sich auf den niedrigsten ausgewiesenen Preis der vergangenen 30 Tage beziehen. Doch während heimische Händler streng reguliert sind, gelte dies für ausländische Plattformen praktisch nicht – ein Wettbewerbsnachteil, der den Handel zusätzlich belastet.
Mehr zu dem Thema, und wie der Chef des Handelsverbands auf das Weihnachtsgeschäft blickt, sehen Sie im Video oben.

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