Kinder fast gestorben

Vater wegen Folter nach Horror-Wanderung angeklagt

Ausland
28.11.2025 10:47

Bei einer Wanderung durch den Big Cottonwood Canyon in Utah geriet ein Vater mit seinen drei Kindern in einen Sturm. Micah Smith suchte Schutz in einer Felsspalte und versuchte, seine Tochter (8) und die zwei Söhne (2 und 4) mit seiner Körperwärme am Leben zu erhalten. Rettung gelang erst in letzter Minute. Jetzt muss sich der dreifache Vater vor Gericht verantworten - wegen schwerer Kindesmisshandlung und Folter.

Smith war am 11. Oktober mit seinen drei Kindern auf dem Broads Fork Trail gestartet. Die acht Kilometer lange Wanderung mit einem Höhenunterschied von 1000 Metern wird als „schwierig“ eingestuft. Für den Salt Lake County Bezirksstaatsanwalt Sim Gill wäre es selbst bei idealen Wetterbedingungen unverantwortlich, junge Kinder auf diesen Wanderpfad mitzunehmen.

Als sich der Sturm zusammenbraute, habe sich Smith „trotzdem entschieden, dass er unbedingt den Berggipfel erreichen wollte - und ihm die Sicherheit seiner Kinder weniger wichtig war“, erklärte die Juristin. Zumal kein Kind wetterfeste Kleidung trug.

„Werden wir erfrieren, Daddy?“
Spätere Ermittlungen ergaben, dass der 31-Jährige gegen 17.18 Uhr seiner Frau Samantha eine Nachricht geschrieben hatte: „Wir sind fast oben. Der Vierjährige ist vollkommen erschöpft, es regnet und ich habe keine Lust mehr, den Zweijährigen zu tragen.“ Ein Handyvideo zeigt seine Tochter, die ihn fragt: „Werden wir erfrieren, Daddy?“ Sie gab später zu Protokoll, dass die Gruppe „Felsen erklimmen“ musste, um voranzukommen. Dabei hätten sie sich „an Sträuchern festgehalten“.

Einer der zwei Buben liegt noch immer auf der Intensivstation. Er musste 25 Minuten lang ...
Einer der zwei Buben liegt noch immer auf der Intensivstation. Er musste 25 Minuten lang wiederbelebt werden, sein Bruder war bewusstlos, als die Rettungsmannschaft das Quartett fand. Die Schwester der beiden wurde leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht, der Vater sitzt in Untersuchungshaft.(Bild: GoFundme.com)

Mutter schlug erst Stunden später Alarm
Erst, als die vier gegen Mitternacht nicht zurück waren und sie ihren Mann nicht erreichen konnte, schlug die Mutter Alarm.

Rettung erst am nächsten Tag
Ein Rettungsteam brauchte fünf Stunden, um zu den vier Vermissten – 200 Meter vom Berggipfel entfernt – vorzudringen. Der Zweijährige war bewusstlos, der Vierjährige hatte keinen Puls mehr und musste 25 Minuten lang wiederbelebt werden. Beide wurden in kritischem Zustand in die Notaufnahme geflogen. Der Vierjährige liegt noch immer auf der Intensivstation des Primary Children’s Hospital, nachdem ihm die Chirurgen ein Stück seines Schädels entfernen mussten. Laut Angaben seines Vaters war er gestürzt.

„So etwas erlebt man nur einmal im Leben“
Laut der Anklageschrift soll die Tochter der Polizei verraten haben, dass sie ihren Vater angebettelt habe, umzudrehen. Wovon dieser nichts wissen wollte und sie mit den Worten „so etwas erlebt man nur einmal im Leben“ am Umkehren hinderte. Smith sitzt in Untersuchungshaft. Er soll bei der Rettung „seltsam“ gewirkt und behauptet haben, eines der Kinder sei „tot“. Ein Helfer gab zu Protokoll, dass Smith „völlig unbeteiligt und sorglos“ wirkte, zitiert ihn „Fox13“. Das Cottonwood Heights Police Department gab überdies an, Smith hätte einen Monat vor der Wanderung Suizidgedanken geäußert.

Die Staatsanwaltschaft hat sich gegen eine Kaution ausgesprochen, weil der Angeklagte ihrer Ansicht „eine Gefahr für sich selbst und vor allem für seine Kinder ist“.

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizidgedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.
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