Für den 13-jährigen Havaneser „Snoopy“ zerbrach die Welt, als ihn seine Besitzer eiskalt „austauschten“: Weil er als Senior öfter hinausmuss und ein junger Hund angeschafft wurde, musste der alte Vierbeiner einfach weg.
Der kleine Havanese „Snoopy“ hat sein Zuhause verloren – und das aus einem Grund, der selbst hartgesottene Tierschützer sprachlos macht. Die Besitzer des 13-jährigen Rüden aus dem 15. Wienergemeindebezirk wollten ihn plötzlich „loswerden“, weil er – wie viele ältere Hunde – öfter hinausmuss. Und weil sie sich stattdessen einen neuen, jungen Hund zugelegt hatten, sollte „Snoopy“ nun „Platz machen“.
Wir haben schon so viel erlebt, auch die Euthanasie ungewollter gesunder Hunde, obwohl dies natürlich verboten ist.
Johanna Stadler, Pfotenhilfe-Chefin
Als Johanna Stadler, Chefin der Tierschutzorganisation Pfotenhilfe von diesem Fall erfuhr, reagierte sie sofort. Sie schickte einen Mitarbeiter los, der den vierbeinigen Senioren rund 300 Kilometer entfernt abholen sollte. „Ich hatte Angst, dass sie ihn aussetzen oder sogar töten lassen würden. Wir haben schon alles erlebt – auch Euthanasie gesunder Tiere, obwohl das streng verboten ist“, sagt Stadler.
Doch schon der erste Versuch verlief alarmierend: Der Pfotenhilfe-Mitarbeiter wurde gar nicht erst in die Wohnung gelassen. Drinnen war mindestens ein weiterer Hund, die Tierschützer fürchten nun tierschutzwidrige Zustände. Stadler hat deshalb das Veterinäramt und die Tierschutzombudsstelle eingeschaltet. „Wer ein fühlendes Lebewesen behandelt wie ein altes Auto, das man gegen ein neues eintauscht – dem ist alles zuzutrauen!“
„Snoopy“ selbst ist leider völlig verstört, der kleine Vierbeiner weint viel und sucht ständig Nähe zu Menschen. „Auf der Tierarztfahrt musste ich ihn die ganze Zeit halten, sonst hätte er sich gar nicht beruhigt“, erzählt Stadler. Auf dem Tierschutzhof der Pfotenhilfe blüht der kleine Senior langsam wieder auf, doch eines ist klar: Ein richtiges Zuhause kann ein Tierheim nie ersetzen.
Doch so tragisch sich „Snoopys“ Leben entwickelt hat, gibt es Hoffnung: Schon kommenden Montag kommt eine hundeerfahrene Familie aus Niederösterreich, die den betagten „Snoopy“ adoptieren möchte. Vielleicht endet seine tragische Geschichte also doch noch glücklich.

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