In Österreichs Küchen bahnt sich eine kleine Revolution an - und sie kommt ganz ohne Giftstoffe aus. Immer mehr Hersteller verabschieden sich von klassischen Teflon-Beschichtungen und setzen auf PFAS-freie Alternativen. Die „Ewigkeitschemikalien“, die sich in Umwelt und Körper anreichern, geraten durch strengere EU-Auflagen massiv unter Druck. Doch was taugen die neuen Pfannen wirklich? Die „Krone“ hat sich dazu die führenden Pfannenhersteller genauer angesehen – und deren Modelle, die vollständig ohne PFAS auskommen, im Küchenalltag unter die Lupe genommen.
PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) wurden jahrzehntelang gefeiert, weil sie hitzefest sind und nichts anbrennen lassen. Die synthetischen Chemikalien sind bekannt für ihre Widerstandsfähigkeit gegen Hitze, Wasser, Fett und Schmutz. Diese Eigenschaften machen sie ideal für klassische Antihaftbeschichtungen wie PTFE (bekannt unter dem Begriff Teflon) oder verwandte Fluor-Kunststoffe.
Doch die „Ewigkeitschemikalien“ reichern sich in Umwelt und im menschlichen Körper an und stehen im Verdacht, hormonelle Störungen, Leberprobleme und andere Gesundheitsrisiken zu verursachen. Besonders problematisch ist es dann, wenn die Teflon-Beschichtung auch noch (durch Küchenutensilien) zerkratzt ist. So lösen sich kleine Partikel und die PFAS-Substanzen gelangt in die zubereiteten Lebensmittel und in weiterer Folge in den eigenen Organismus.
Regulatorisch zieht die EU bereits nach: Einige PFAS-Gruppen sind verboten, andere werden eingeschränkt, neue Regelungen sind in der Pipeline.
Alternative Beschichtungen im „Krone“-Check
Mit dem Ausstieg aus PFAS rücken neue Materialien und Beschichtungstechnologien in den Vordergrund. Die Industrie reagiert darauf mit verschiedenen Lösungen, die gesünder, umweltfreundlicher und dennoch leistungsstark sein sollen.
Die deutsche Traditionsmarke Fissler setzt mit der Ceratal-Pfanne auf eine besonders widerstandsfähige keramische Oberfläche, die gänzlich ohne PTFE und PFAS auskommt.
Im „Krone“-Praxistest zeigt die Pfanne ein gleichmäßiges Bratverhalten. Die keramische Beschichtung erzielt durch die Zugabe von etwas Öl einen guten Antihaft-Effekt und ist im Anschluss einfach zu reinigen. Die Pfanne punktet nicht nur beim gesundheitsbewussten Braten von Speisen, sondern auch in Sachen Nachhaltigkeit: Sie besteht laut Hersteller aus bis zu 60 % recyceltem Aluminium.
Das innovative Start-up Olavson setzt bereits seit 2017 auf Alternativen zur klassischen Teflon-Beschichtung. Die Pfannen kombinieren einen schnellen Kupferkern für optimale Wärmeleitung mit einer PFAS-freien Antihaftschicht, die präzises Garen ermöglicht. Olavson bietet seine Pfannen sowohl mit wiederbeschichtbarer Antihaftoberfläche als auch in Edelstahl-Varianten an.
Im Praxistest reagiert die Pfanne durch den Kupferkern sehr präzise. Zwar haftet bei der Edelstahl-Variante besonders proteinreiches Essen leichter an als in den Olavson-Antihaftpfannen, doch wer es beherrscht, die Pfanne mit der richtigen Temperatur und mit etwas Fett einzusetzen, der erzielt einen natürlichen Antihafteffekt. Die beschichtete Variante punktet mit sauberem Braten fast ohne Fett und lässt sich leicht reinigen.
Der französische Premium-Hersteller Le Creuset verwendet bei seinen Keramik-Antihaft-Pfannen eine glasartige und fluorfreie Beschichtung. Das Modell steckt hohe Temperaturen locker weg. Die Pfanne ist backofengeeignet bis zu 280 °C und ihre Beschichtung ist sehr kratzresistent – laut Hersteller sogar für Metall-Kochutensilien geeignet.
Die Profipfanne zeigte im Praxistest besonders gute Ergebnisse beim scharfen Anbraten. Leicht haftende Lebensmittel wie Fleisch oder Gemüse lassen sich mit wenig Öl einfach lösen. Ein Pluspunkt im Alltag: Die Pfanne darf sogar im Geschirrspüler gereinigt werden. Le Creuset empfiehlt jedoch, die Bratfläche vor dem Gebrauch erneut leicht einzuölen.
Im direkten Vergleich mit herkömmlichen Teflonpfannen aus dem Haushalt fällt auf:
PFAS-freie Pfannen sind längst keine experimentelle Alternative mehr. Der „Krone“-Test zeigt, dass moderne Keramik- und Sol-Gel-Beschichtungen funktional mindestens gleichwertig und durch die hohe Hitzebeständigkeit oft sogar überlegen sind.
Neben Premiumherstellern wie Fissler, LeCreuset und Olavson bieten auch Marken wie GreenPan, Zyliss oder Woll zunehmend PFAS-freie Pfannen an. Forschungseinrichtungen wie das Fraunhofer IFAM zeigen mit Verfahren wie PLASLON, dass fluorfrei beschichtetes Kochgeschirr mittlerweile in hoher industrieller Qualität produziert werden kann - ein klares Signal, dass diese Technologie langfristig zum Standard in der Küche werden könnte.
Wer ganz auf beschichtete Pfannen – ob Teflon oder Keramik – verzichten möchte, ist mit hochwertigem Gusseisen ebenfalls gut beraten: Es ist extrem langlebig, wird mit der Zeit durch die entstehende Patina quasi selbst antihaftend, verteilt und speichert Wärme und eignet sich sowohl zum scharfen Anbraten als auch zum Einsatz im Ofen oder sogar über offener Flamme.
Für Verbraucher heißt das: Man kann jetzt „ohne schlechtes Gewissen“ braten – und muss dabei nicht auf Leistung verzichten.

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