Der größte Flugzeugträger der Welt kreuzt nun irgendwo in der Karibik oder vor den Küsten Lateinamerikas – doch wo genau, will das Pentagon nicht verraten. Die „USS Gerald R. Ford“, ein 333 Meter langes Kriegsschiff mit Platz für 90 Kampfjets und mehrere Tausend Soldaten, wurde aus dem Mittelmeer abgezogen und hat das Einsatzgebiet des US-Südkommandos erreicht.
Während Washington offiziell vom Kampf gegen Drogenbosse spricht, wächst in der Region die Angst vor einer militärischen Eskalation – besonders in Venezuela. Die US-Marine bestätigte die Verlegung des atomgetriebenen Flugzeugträgers, nannte aber keinen exakten Standort.
Das Einsatzgebiet des US-Südkommandos erstreckt sich über das gesamte Karibische Meer sowie Gewässer vor Mittel- und Südamerika. Damit bleibt unklar, ob sich das nach dem 38. US-Präsidenten benannte Kriegsschiff direkt in der Karibik oder an anderer Stelle der Großregion befindet.
Drogenkrieg mit tödlichem Ausgang
Offiziell begründet Washington die massive Militärpräsenz mit dem Kampf gegen transnationale kriminelle Organisationen und dem Schutz der USA vor Drogen. In den vergangenen Wochen griff das US-Militär wiederholt angeblich mit Drogen beladene Boote in der Karibik und im Pazifik an. Dutzende Menschen kamen dabei ums Leben. Das Vorgehen löste internationale Kritik aus, auch weil die US-Regierung keine rechtliche Grundlage für die Angriffe nannte. Die Vereinten Nationen forderten Washington zur Zurückhaltung auf.
Venezuela im Visier
Doch die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und Venezuela nähren Spekulationen über die wahren Motive hinter der Flottenverlegung. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump beschuldigt Venezuelas autoritären Staatschef Nicolás Maduro, in den Drogenschmuggel in die USA verwickelt zu sein. Washington wirft Drogenbanden, die auch aus Venezuela stammen sollen, vor, die Vereinigten Staaten mit Drogen zu überschwemmen.
Jüngst bestätigte Trump zudem, verdeckte Einsätze des US-Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela freigegeben zu haben. Nicht nur die venezolanische Regierung interpretiert das Zusammenziehen zusätzlicher US-Militäreinheiten in der Karibik als Drohgebärde – auch Länder wie Kolumbien und Brasilien beobachten die Entwicklung mit Sorge.
Caracas trainiert Landesverteidigung
Venezuela reagierte mit einer großangelegten Militärübung. Im Rahmen des Manövers „Plan Independencia 200“ (Plan Unabhängigkeit 200) trainieren die venezolanischen Streitkräfte die Landesverteidigung. Beteiligt sind Heer, Luftwaffe, Marine sowie paramilitärische Milizeinheiten, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Ziel sei es, der „imperialistischen Bedrohung“ entgegenzutreten, hieß es in der von Verteidigungsminister Vladimir Padrino unterzeichneten Erklärung.
Die „USS Gerald R. Ford“ gilt als technologisches Meisterwerk und Machtdemonstration zugleich. Das größte Kriegsschiff der Erde wird von einem Atomreaktor angetrieben und kann mehrere Tausend Soldaten sowie bis zu 90 Kampfflugzeuge und Hubschrauber transportieren. Dass das Pentagon seinen Standort geheim hält, unterstreicht die Brisanz der aktuellen Lage in der Region.
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