Erzbischof Gänswein:

„Balten fürchten sich zunehmend vor Russland“

Außenpolitik
29.12.2025 13:34

Der frühere Papstsekretär Georg Gänswein beobachtet in den baltischen Staaten eine zunehmende Angst vor Russland. Viele seiner Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner fragten sich, ob das Nachbarland bald angreifen werde. Oft höre er auch die Frage, ob die EU und NATO im Kriegsfall wirklich zur Seite stehen würden.

Das wecke schlimme Erinnerungen an die „jahrzehntelange sowjetische Unterdrückung“ der Menschen im Baltikum, sagte der Erzbischof. Sicherheitspolitische Vorfälle wie die Drohnen über Polen, russische Militärflugzeuge im Luftraum Estlands und Schmuggler-Ballons in Litauen hätten die Sorgen in der Region weiter angeheizt. Die Regierungen der baltischen Staaten gingen davon aus, dass der Kreml provoziere, um „Verunsicherung zu stiften“, sagte Gänswein weiter.

Die baltischen Regierungen könnten sich darüber hinaus nicht auf das Weiße Haus verlassen, da „von Kontinuität nicht viel zu erkennen ist“. Deshalb würde darauf hingewirkt werden, dass die NATO-Ostflanke nicht vernachlässigt werde. „Nicht nur das Baltikum, ganz Europa ist auf die militärische Hilfe der USA angewiesen“, sagte der Papstbotschafter im Baltikum.

„Angebot von Papst Leo XIV. ausgeschlagen“
„Es fehlt auf russischer Seite offensichtlich der ernsthafte Wille zum Frieden“, ist er überzeugt. Die vatikanische Diplomatie versuche alles, um darauf hinzuarbeiten, der Kreml habe das Angebot von Papst Leo XIV. allerdings ausgeschlagen. Dieser hatte sich als Vermittler im Ukraine-Krieg angeboten. „Damit war die Tür für Friedensverhandlungen unter vatikanischer Vermittlung zunächst einmal zugeschlagen, undiplomatisch ausgedrückt: eine Ohrfeige für Papst und Vatikan“, sagte Gänswein. Für den Pontifex sei es momentan „kaum realisierbar“, in die Ukraine zu reisen.

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