Der Fall Mahrer ist nicht zu Ende. Die Gagenaffäre um den Präsidenten der Wirtschaftskammer zeigt täglich drastischer, dass sogar auf dem niedrigen Niveau in der heimischen Politik noch Luft nach unten ist.
Ein Krisentreffen und Mahrers mit frecher Lässigkeit vorgebrachte Erklärungen haben die Lage des Ämtersammlers nicht verbessert. Wer monatlich 28.500 Euro aus Zwangsbeiträgen und Steuergeld einstreift, von dem darf ein Mindestmaß an Klugheit erwartet werden.
Auch wenn Mahrer es vielleicht noch nicht sieht: Politisch ist er erledigt.
Wie soll ein Wirtschaftskammerpräsident, der nicht einmal die Gehaltserhöhungen in seinem eigenen Laden korrekt erklären kann, für die Verhandlungen Hunderter Kollektivverträge die Verantwortung übernehmen können?
Und dass dieser Mann mit dieser Kompetenz durch politische Kontakte in die Zentrale der Nationalbank gehievt wurde, ist alles andere als ein Spaß.
Harald Mahrer wird von vielen Beobachtern zur neuen Symbolfigur für die Gier und Arroganz einer weltfremden politischen Klasse stilisiert. Dieses Bild ist Kennern der heimischen Sitten keineswegs fremd. Doch Häme über den in Zeitlupe stürzenden Funktionär bringt nichts. Die Affäre kommt zur Unzeit.
Österreich geht durch eine der größten Krisen in der Geschichte der Zweiten Republik. Die Regierung ist schwach, und das Finanzloch wird immer größer. Da wäre es nicht schlecht, würden wenigstens ein paar Institutionen funktionieren.
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