Mit dem Tod von Josef Schwaiger verliert Salzburg eine der meist geschätzten Persönlichkeiten im gesamten Bundesland. Seine Wegbegleiter streuen ihm Rosen für sein Wirken, aber vor allem für seinen Charakter ...
Sepp Schwaiger ist tot. Und damit der letzte echte Handschlags-Politiker der Salzburger Landesregierung. Hochgeschätzt bei politischen Freunden und Gegnern. Respektiert von seinen Mitarbeitern. Angesehen bei den Menschen, denen er begegnete. Ein echter Sir aus dem ländlichen Raum. Hemdsärmelig. Einer, dessen Wort mehr zählte als politische Ideologie. Einer, der die Politik noch als etwas sah, das für die Menschen zu arbeiten hatte.
Die Nachricht des Ablebens von Josef Schwaiger macht mich zutiefst betroffen. Mit ihm verlieren wir einen außergewöhnlich engagierten, verlässlichen und über alle Parteigrenzen hinweg geschätzten Menschen und Politiker.
Christian Stocker (ÖVP, Bundeskanzler)
Schwaiger wurde 1965 in Berndorf geboren. Er absolvierte die Landwirtschaftliche Fachschule in Kleßheim, dann die Höhere Bundeslehranstalt Ursprung.
Als langjähriger Landesrat und Wegbegleiter der Salzburger Volkspartei hat er Verantwortung übernommen und stets das Wohl der Menschen in den Mittelpunkt gestellt. Er wird in jeder Hinsicht fehlen.
Landeshauptfrau Karoline Edtstadler (ÖVP)
Anschließend studierte er Politikwissenschaften in Salzburg und Wien sowie Agrarökonomik an der Universität für Bodenkultur in Wien. 1996 promovierte er zum Doktor der Bodenkultur. Sein Fachwissen sollte ihm in seiner weiteren Laufbahn viele Türen öffnen.
Seine fachliche Kompetenz war unbestritten. Menschlich haben ihn Humor, Herzlichkeit und die Art, wie er mit offenen Worten und offenem Herzen auf andere zuging, ausgemacht.
Marlene Svazek (FPÖ, Landesvize)
Er trat 1993 in den Landesdienst ein. Von 1998 bis 2000 leitete er das Büro von Landesrat Josef Eisl. Nach einer Zwischenstation als Referatsleiter übernahm Schwaiger 2009 die Leitung der Abteilung 4.
Ich habe ihn sehr geschätzt. Schwaiger hat nicht die Politik in den Vordergrund gestellt, sondern den Menschen. Er war immer sehr entgegenkommend. Mit ihm verlieren wir eine echte moralische Instanz.
Roland Meisl (längstdienender SPÖ-Mandatar im Landtag)
Von 2013 bis zu seinem Tod am 23. Oktober 2025 wirkte er als Landesrat. Schwaiger hat sich in seiner politischen Arbeit besonders für den ländlichen Raum eingesetzt. Schwaiger trieb vor allem den Hochwasserschutz voran. Auch die Reform der Landesgehälter gilt als eine seiner modernen Errungenschaften für Landesbeschäftigte.
Schwaiger war mit vollem Einsatz und Leidenschaft am Werk. Wir haben gestritten, gelacht, verhandelt. Er war ein Mensch mit Ecken, Kanten und großem Herz. Ich habe seine Ansagen und Aufrichtigkeit geschätzt.
Martina Berthold (Klubobfrau Grüne im Landtag):
Im heurigen Juni musste Schwaiger den Tod seines Vaters betrauern – im Juli feierte er seinen 60er. Anfang Oktober setzte ihm eine Nervenerkrankung zu. Trotzdem raffte er sich auf und arbeitete am Budget mit. Am Montag musste Schwaiger nach einem Herzinfarkt 45 Minuten reanimiert werden. Seither lag er auf der Intensivstation.
Die Nachricht macht mich sehr betroffen. Wir durften Sepp Schwaiger als sachkundigen und pragmatischen Politiker kennenlernen. Trotz Differenzen hat es immer eine Gesprächsbasis gegeben.
Nathalie Hangöbl (KPÖ im Landtag)
Dort hörte Sepp Schwaiger am 23. Oktober auf, zu atmen. Er hinterlässt eine Frau und zwei Töchter, viele trauernde Freunde und Wegbegleiter sowie ein großes Loch an seriöser, ideologiebefreiter und verbindender Politik im Land.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.