Wegen Unimarkt-Pleite

Teuerung: SPÖ fürchtet einen neuen Preisschock

Innenpolitik
13.10.2025 17:15

Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Inflation 2026 auf unter zwei Prozent zu drücken. Dafür braucht es vor allem Maßnahmen bei den Lebensmittelpreisen. Die SPÖ macht neuerlich Druck. „Die Situation am Markt zeigt, dass es eine gemeinsame Kraftanstrengung aller – Politik und Wirtschaft – braucht“, appelliert Klubchef Philip Kucher.

Die letzte Regierung habe die Inflation nicht bekämpft. Das Ergebnis seien Rekordteuerung, Rekordausgaben und ein Rekorddefizit. Für die SPÖ sei das oberste Ziel in der Regierung, die Teuerung wieder auf unter zwei Prozent zu drücken. „Sollten die bisher gesetzten Maßnahmen der Regierung nicht ausreichen, werden wir Maßnahmen setzten“, so Kucher.

Die Zahlen zur Teuerung

Die „Momentum Institut“ hat die Zahlen zur Teuerung genau analysiert:

  • Österreich hatte demnach 18 Monate in Folge die höchste Inflation in Westeuropa.
  • Die Jahresinflation lag 2023 bei 7,8 Prozent und damit viermal höher als das EZB-Ziel.
  • Erstmals in der Zweiten Republik ist der Wohlstand in Österreich (BIP/Kopf) gesunken.
  • Im Schnitt sind Lebensmittelpreise (Nahrungsmittel und antialkoholische Getränke) zwischen 2019 und 2024 um über 30 Prozent gestiegen.
  • Die Tariflöhne im selben Zeitraum um nur 25 Prozent gestiegen.
  • Die Inflation im September 2025 lag bei vier Prozent. Damit liegt Österreich in der EU im letzten Drittel.
  • In keinem westeuropäischen Land steigen die Preise so stark wie bei uns.

Neuer Preisschock durch Unimarkt-Pleite?
Die SPÖ befürchtet, dass die Pleite von Unimarkt weitere Nachteile für die Konsumenten haben könnte. Wenn die rund 90 Filialen an die Konkurrenz verkauft werden, bedeute das noch weniger Konkurrenz am Markt. Der Wettbewerb würde sinken und die Preise weiter steigen. „Die Marktmacht von Billa und Spar würde sich damit auf über 71 Prozent erhöhen“, so die SPÖ.

Laut Berechnungen des „Momentum Instituts“ hat sich die Gewinnsituation für Spar und Billa 2024 um 60 Prozent über den Vor-Corona-Jahren und um 50 Prozent über dem Mediangewinn der letzten 10 Jahren entwickelt.

Handel klagt über geringe Gewinnmargen
Der Handel verweist seinerseits immer wieder auf die geringen Gewinnmargen der Supermarktketten. Die durchschnittliche Marge, also der Gewinn im Lebensmittelhandel, liege bei einem Prozent des Umsatzes. Zwei Drittel vom Regalpreis würden von den Einkaufspreisen abhängen, über 13 Prozent machen demnach die Personalkosten aus, zehn Prozent die Logistik- und Energiekosten und 9,1 Prozent die Mehrwertsteuer.

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