Wien wird schon bald um eine Top-Bühne reicher sein. Das neue Theater im Prater soll alle Stückeln (und Stücke) spielen. Am Montag wurden das Design und erste Details präsentiert. Schon im November 2027 soll es hier „Bühne frei“ heißen.
Wien gilt seit Jahrhunderten als Welthauptstadt der Musik. Ein neues Theater soll die Bundeshauptstadt jetzt auch als Musicalstandort an die Spitze Europas führen.
Montagnachmittag gaben die Architektenteams aus London und Wien erstmals konkrete Einblicke in die Baupläne. Das Theater im Prater mit 1800 Sitzplätzen wird neben Raimund Theater und Ronacher die dritte Musical-Bühne in Wien sein und soll dazu beitragen, die jährlichen Musical-Besuche von derzeit 500.000 auf bis zu 1.000.000 zu verdoppeln.
Umgesetzt wird das Projekt von ATG Entertainment, das geneigten Theater- und Musical-Fans sicher ein Begriff ist. In den USA, Großbritannien und Deutschland betreibt das Unternehmen bereits insgesamt 71 renommierte Spielstätten, unter anderem am Broadway in New York und im Londoner West End, und erreicht jährlich über 18 Millionen Zuschauer.
Es werden wirklich richtig große Shows kommen, auf die sich Wien schon jetzt freuen kann.
Joachim Hilke, CEO ATG Entertainment
Größtes privat finanziertes Theaterprojekt der vergangenen 100 Jahre
Doch was wird auf der neuen Bühne im zweiten Bezirk gespielt? Welche Shows konkret kommen, wird noch nicht verraten. Nur so viel: Es sind technisch anspruchsvolle Produktionen, die auf den derzeitigen Bühnen der Stadt keinen Platz haben. Die Gesamtinvestitionen in das neue Theater betragen rund 100 Millionen Euro, die privat finanziert werden. „Unsere Planung ist so weit abgeschlossen. Wir stehen bereit und wollen das Projekt in relativ schneller Zeit auf die Bühne stellen“, kündigt Hilke voller Vorfreude an.
Die Stadt steht jedenfalls voll und ganz hinter dem Projekt und erwartet sich eine jährliche Wertschöpfung von bis zu 157 Millionen Euro, 1400 neue Jobs und 59 Millionen Euro an Steuereinnahmen. Auch die weiteren Erfolge würden auf der Hand liegen: Ein Kulturtourist in Wien gibt mit 300 Euro überdurchschnittlich viel Geld aus. Wiens von Kultur geprägter Tourismus hat also gute Karten, weil er ein kaufkräftiges Publikum anspricht. Dieses hat sich bereits in der Vergangenheit als krisenresistenter erwiesen. Doch die erhöhte Ortstaxe oder die nach wie vor hohe Abgabe für Flugpassagiere sind zwei aktuelle Beispiele für die Kosten am Tourismusstandort Wien, die die Destination unattraktiver im Vergleich zu vielen Mitbewerbern machen, wie die Wirtschaftskammer Wien aufmerksam macht.
Bereits seit den 1980er-Jahren hat Wien Musicals im internationalen Maßstab etabliert – vor allem durch die Vereinigten Bühnen Wien (VBW). Produktionen wie Cats, Elisabeth, Tanz der Vampire oder Rebecca waren hier große Erfolge und wurden oft von Wien aus in die ganze Welt exportiert.
Das Genehmigungsverfahren für das neue Theater im Prater läuft gerade. Wenn alles gut geht, dann soll noch im Oktober 2025 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Eröffnen soll der Musical-Tempel im November 2027.
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