Nicht unterschätzen!

Vor Influenza-Saison: Experten raten zur Impfung

Wissenschaft
16.09.2025 11:54

Wer sie einmal erlebt hat, weiß, dass die echte Influenza mit dem landläufig als „Grippe“ bezeichneten grippalen Infekt sehr wenig zu tun hat. Vor allem bei jüngeren Menschen wirkt sich die Erkrankung massiv aus – mit hohem Fieber und starken Belastungen für Lunge, Herz und andere Organe.

Unter älteren Menschen und bei Vorerkrankten verursacht die Influenza alljährlich einen Sprung in der Sterbestatistik. Experten und Betroffene rieten daher vor Journalisten zur Impfung.

Alle Jahre wieder sorgt die Grippewelle für massive Belastungen bei Betroffenen und im gesamten Gesundheitssystem. Richtig los geht es in Österreich meistens gegen Mitte oder Ende Jänner, bis es dann Ende März langsam wärmer wird.

Zwischen fünf und zehn Prozent der Erwachsenen und um die zehn bis 20 Prozent der Kinder sind in einigen Jahren von den Influenzawellen betroffen, erklärte Monika Redlberger-Fritz vom Zentrum für Virologie an der Medizinischen Universität Wien.

Influenza als offizielle Todesursache selten
Auch wenn auf Totenscheinen „Influenza“ als Todesursache selten zu finden ist, sterben im Schnitt um die 1300 Personen im Land infolge einer solchen Erkrankung – oft auch an Herzinfarkten oder Schlaganfällen in Verbindung mit der Infektion.

Der Einfluss der Erkrankung, die laut internationalen Analysen die „höchste Krankheitslast für die Bevölkerung“ unter allen wiederkehrenden Infektionen mit sich bringt, ist in den Statistiken deutlich sichtbar. Zuletzt am stärksten spürbar war dies in der Saison 2022/2023. Nachdem in den Wintern davor die Covid-19-Maßnahmen die Influenza-Verbreitung nahezu zum Erliegen gebracht hatten, gab es damals rund 700.000 Erkrankungen und ungefähr 4000 sogenannte Influenza-assoziierte Todesfälle. 

Am besten jedes Jahr eine neue Impfung
Die Krux bei den Influenzaviren ist ihre Tendenz, sich genetisch recht rasch zu verändern, meinen der Vakzinologe Florian Krammer und Monika Redlberger-Fritz. Das sei wie ein „Stille-Post-Spiel der Natur“, erklärte letztere. Die immer etwas veränderte Erbgut-Kopie „von einer Kopie und ihrer Kopie und wiederum deren Kopie“ sieht einfach irgendwann derart anders aus, dass sie unser Immunsystem nicht mehr ausreichend erkennt. Daher brauche es eben jedes Jahr eine neue Impfung.

Das betrifft besonders die Gruppe der über 70-Jährigen. Gefürchtet ist vor allem die Kombination von höherem Alter, Vorerkrankungen und einem schweren Verlauf. Setzt sich dann auf die Influenza-bedingte Lungenentzündung noch eine bakterielle Erkrankung, werde es besonders schwierig, so Matthias Vossen von der Wiener Universitätsklinik für Innere Medizin.

„Wären sehr dankbar, wenn Sie sich impfen lassen“
Zu den zahlreichen schweren Verläufen kommen am Höhepunkt der Welle bekanntlich viele Krankenstände – auch unter dem ärztlichen- und Pflegepersonal. Vossen: „Menschen mit schweren Verläufen sind hochansteckend.“ Führe man sich all das vor Augen, könne man sagen: „Wir wären sehr dankbar, wenn Sie sich impfen lassen“, betonte der Mediziner.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt