Der Chef der Internationalen Atomenergieagentur wagt in einem Zeitungsinterview eine düstere Prognose: Rafael Grossi spricht davon, dass 20 bis 25 Länder in den Besitz von Atombomben kommen könnten. Aktuell gibt es Experten zufolge neun Atommächte.
„Ohne Panik verbreiten zu wollen“, sehe er das Risiko eines atomaren Konflikts heute höher als in der Vergangenheit, sagte der Argentinier am Sonntag zur italienischen Tageszeitung „La Repubblica“. „Der Prozess der Abrüstung oder des kontrollierten Abbaus der Atomwaffenarsenale ist zum Stillstand gekommen. Diejenigen, die Atomwaffen besitzen, produzieren mehr davon, auch China.“ Zudem höre er, dass beiläufig von taktischen Nuklearschlägen gesprochen werde, was ebenfalls ein schlechtes Zeichen sei, bedauerte der 64-Jährige.
„Unberechenbar und gefährlich“
Als weiteren Grund zur Sorge nannte Grossi, dass Machthaber mehrerer Länder angekündigt hätten, sich mit Atomwaffen ausstatten zu wollen. Auf die Frage, auf wen er sich damit beziehe, antwortete er: „Als Direktor der IAEA kann ich das nicht sagen. Es handelt sich um wichtige Länder in Asien, Kleinasien und am Persischen Golf. Eine Welt mit 20 bis 25 Staaten mit Atombomben ist unberechenbar und gefährlich.“
Aktuell gibt es nach einem Bericht des Friedensforschungsinstituts SIPRI neun Nuklearstaaten: die fünf ständigen Mitglieder im UN-Sicherheitsrat USA, Russland, Großbritannien, Frankreich und China sowie Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.