Erst vor kurzem begegnete ich ihm zum ersten Mal in freier Wildbahn. Nein, die Rede ist nicht von Emil, dem Elch. Es war ein Labubu, den ich ausgerechnet beim Heurigen erspähte. Dort war eine japanische Influencerin mit ihrer Entourage gerade dabei, sich in den Wiener Weinbergen ganz „instagramable“ in Szene zu setzen. An ihrer Tasche baumelte eines dieser seltsamen Plüsch-Dinger, die wie Teletubbies mit Monstermaul aussehen. Oder wie die „Zeit“ so treffend urteilte: wie„Monchhichis auf Crystal Meth“.
Das Erstaunliche an diesem aus Asien zu uns geschwappten Hype ist, dass die Kuscheltiere gar nicht für Kinder, sondern für junge Erwachsene gedacht sind. Und die stehen tatsächlich Schlange, um das Must-have der Saison zu ergattern. Sogar der Louvre hat bereits eine Sammler-Edition herausgegeben. Als „Mona Lisaluba“ könnte „la Gioconda“ das Lächeln allerdings echt vergehen . . .
Künstliche Verknappung im Tante-Jolesch-Stil ist nur eine Erklärung für dieses Phänomen. Vielleicht ist es aber, wie manche Wissenschaftler meinen, der Niedlichkeits-Faktor, der in einer „monströsen“Welt das innere Kind streichelt. Oder doch nur wieder ein ganz banaler Kapitalismus-Schmäh?
Egal, der Schmäh verbraucht sich ohnehin schnell. Die Finanzpolizei ist den Labubus in Wien schon auf den Fersen, und der erste, noch bis vor kurzem überrannte Shop machte bereits seine Pforten dicht. Labubu, LaBaba, so schnell kann’s gehen.
Bleibt immer noch Emil – aber der hält sich von uns Menschen am besten ganz weit fern.
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