Viele Jahrzehnte lang herrschte in Österreich sozialer Frieden: Nach dem schrecklichen Zweiten Weltkrieg war man mit voller Kraft auf inneren Frieden im zerstörten Land bedacht. Die Schwarzen bildeten mit den Roten eine Regierung. Die schwarze Wirtschaft setzte sich mit den roten Arbeitnehmervertretern zusammen – und das passierte nicht selten beim Heurigen, im Wirtshaus-Hinterstüberl oder an der einst legendären „Milchbar“ im Parlament. An diesen Tischen, an diesen Tresen, warf man sich alles Mögliche an die Köpfe. Aber man ließ auch die Köpfe rauchen und fand zu Kompromissen.
Man kann diese Treffen als Mauscheleien sehen. Aber man weiß auch, dass sie entscheidend für das Wohlergehen und den Wohlstand im Land waren. Diese Gesprächskultur ist längst verloren gegangen. Statt zu versuchen, konstruktiv zu einem Ergebnis zum Wohle der Österreicher zu kommen, gräbt man sich heutzutage lieber in seiner Position ein und bewegt sich keinen Millimeter.
Zwischen Ärzten und Krankenkassen passiert seit vielen Monaten genau das. Sie redeten längst nicht mehr miteinander, sondern nur noch übereinander – und das meist mit spitzer Zunge. Wen wundert es, wenn die Positionen da immer weiter auseinanderdrifteten? Auf Vermittlung des steirischen Gesundheitslandesrates Karlheinz Kornhäusl, des aktuellen Vorsitzenden der Gesundheitslandesrätekonferenz, trafen sich die Streithähne von der Sozialversicherung und der Ärztekammer nun endlich. Und wie man hört: Es geht auch etwas weiter! Ein Treffen beim Heurigen: Das kann ein Befreiungsschlag sein.
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