50-Mio.-Euro-Invest

BMW setzt in Steyr zum Wasserstoff-Höhenflug an

Oberösterreich
03.09.2025 12:00

Die oberösterreichische Industriestadt Steyr wird für BMW zum Zentrum ihrer Wasserstoff-Kompetenz: Ab 2028 startet hier die Serienproduktion von Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen. BMW investiert 50 Millionen Euro – eine wichtige Botschaft für den kriselnden Standort Oberösterreich.

Vor dem Entwicklungszentrum in Steyr sind drei Wasserstoff-Fahrzeuge von BMW geparkt. Sie weisen den Besuchern den Weg zur Veranstaltung, bei der BMW am Mittwoch seine Strategie für die Zukunft verkündete. Der Auto- und Motorbauer zeigt auch, wohin die Reise für BMW geht. Die Fahrzeuge mit Münchener Kennzeichen tragen die zwei Buchstaben „HY“ in der Nummerntafel. Das steht für Hydrogen, also für Wasserstoff.

Ein Wasserstoff-Antrieb besteht auf 150 Einzelteilen
Für die Produktion des Brennstoffzellensystems wird in Steyr schon im kommenden Jahr eine bestehende Montagefläche umgebaut. Die Vorserienproduktion beginnt ein Jahr später, 2028 soll es dann mit der Serienproduktion losgehen. „Das Besondere ist, dass die komplexen Brennstoffzellenantriebe aus rund 150 Einzelteilen von speziell geschulten Beschäftigten montiert werden – und das mit hohem Handarbeitsanteil und gleichzeitig höchster Qualitätsanforderungen. Wir nennen das unsere Hightech-Manufaktur“, sagt BMW-Manager Klaus von Moltke, der den Standort in Steyr leitet. 

Manager Klaus von Moltke leitet das Motorenwerk der BMW Group in Steyr.
Manager Klaus von Moltke leitet das Motorenwerk der BMW Group in Steyr.(Bild: Wenzel Markus)

Problem: Es gibt zu wenig Wasserstoff-Tankstellen
2028 ist auch das Jahr, in dem BMW erste Serienfahrzeuge auf dem Markt anbieten möchten. In welchen Fahrzeugen der neue Antrieb zum Einsatz kommt, ist noch unklar. Der am Werksgelände mit dem Kennzeichen „HY“ herumfahrende Prototyp war jedenfalls ein X5-Modell.

Diese 2000 Quadratmeter große Halle im Werk in Steyr wird bald zur Hightech-Manufaktur der ...
Diese 2000 Quadratmeter große Halle im Werk in Steyr wird bald zur Hightech-Manufaktur der Wasserstoffmotoren von BMW.(Bild: Loy Robert)

Ein noch vorhandenes Problem spricht allerdings Michael Rath, Leiter Wasserstofffahrzeuge BMW Group, an. Aktuell werden Wasserstoff-Tankstellen geschlossen. Um die Vision der wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge aufrechtzuerhalten, sieht BMW die Politik gefordert.

Das Kennzeichen auf dem Prototyp hat eine klare Botschaft: HY steht für Hydrogen, also ...
Das Kennzeichen auf dem Prototyp hat eine klare Botschaft: HY steht für Hydrogen, also Wasserstoff.(Bild: Loy Robert)

Standort Steyr ist laut BMW gesichert
Dass Steyr hier beim BMW-internen Projekt Wasserstoff zum Zug gekommen ist, war keine Selbstverständlichkeit. Standortchef Klaus von Moltke sagt: „Es gab interne Standorte, die sich sehr stark dafür interessiert haben. Nun haben wir gezeigt, dass wir in Steyr wettbewerbsfähig sind und den Zuschlag bekommen. Der Standort ist gesichert, wir können Innovationsstärke in den kommenden Jahren zeigen.“

4900 Mitarbeiter in Steyr

Die BMW Group beschäftigt in Steyr 4900 Mitarbeiter, 700 davon sind alleine in der Entwicklung beschäftigt. Jährlich werden hier mehr als eine Million Motoren gebaut – für BMW und MINI. Seit Anfang August werden in Steyr auch E-Motoren in Serie gefertigt.

Die Politik ist über das Engagement der Münchner in Oberösterreich natürlich erfreut. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) sieht ein Signal des Aufbruchs: „Das BMW-Werk Steyr ist ein Paradebeispiel an oberösterreichischer Innovations- und Umsetzungskraft. Damit werden neue Perspektiven für nachhaltige Mobilität eröffnet.“

In Aussicht gestellte Förderungen noch nicht ausbezahlt
Was die Unterstützung der Politik betrifft, gab es zuletzt aber Unstimmigkeiten. Dem Motorenwerk in Steyr wurde noch von der Regierung unter Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) eine Förderung im niedrigen zweistelligen Millionenbereich in Aussicht gestellt. Ausbezahlt ist die Summe laut OÖN allerdings noch nicht. Das ist insofern bemerkenswert, als BMW-intern die Wahl auf Steyr fiel, da es im Vorfeld Zusagen für Förderungen gegeben habe.

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