Der 13A ist - wie berichtet - seit Montag in Richtung Alser Straße/Skodagasse auf der neuen Strecke unterwegs, um die Fußgängerzone auf der Mariahilfer Straße zu umfahren. Dagegen laufen aber Anrainer Sturm, die sich via Facebook, Unterschriftensammlung und eben mittels Protestaktionen gegen die - wie sie sagen - Lärm- und Abgasbelästigung wehren wollen.
"Das ist eine unzumutbare Wohnangelegenheit. Ich kann kein Fenster mehr öffnen, ich kann in der Nacht nicht mehr schlafen", klagte beispielsweise am Donnerstagabend Christian Gaupmann, der in der Capistrangasse wohnt.
Schon am Montag, am ersten Tag, an dem der 13A auf der neuen Strecke unterwegs war, hinderten die Aktivisten die Weiterfahrt der Fahrzeuge, indem sie gemütlich über einen Zebrastreifen bummelten. Daraufhin musste der Bus kurze Zeit zweigeteilt werden.
70 Anrainer beteiligten sich an Protestaktion
Am Donnerstag fanden sich dann in etwa 70 Personen ein, um ihren Unmut kundzutun. Dieses Mal hielten sie vom Gehsteigrand aus Zettel mit einem durchgestrichenen 13A den vorbeifahrenden Öffi-Fahrzeugen entgegen und skandierten: "Auf Wiedersehen!" oder "13A, weg von da!" Dieser Wunsch erfüllte sich schneller, als so manch einem Demonstranten womöglich lieb war: Etwa zehn Minuten nach Beginn der Aktion wurde der Bus nämlich über die Gumpendorfer Straße und die Zweierlinie umgeleitet.
"Es ist ein Statement. Wir sind da und wir wehren uns", zeigte sich eine der Initiatoren der Proteste, Eva Rotter, dennoch kampfbereit. Aufgeben kommt für sie nicht infrage: "Wir werden das natürlich nicht einschlafen lassen. Wir haben die Kraft und die Energie, das zu leben. Wir wollen diese ruhige Lebensgegend schlichtweg erhalten haben."
Und so stellten sich dann auch am Freitag wieder rund 70 Personen auf den Gehsteig und hielten vorbeifahrenden Bussen Zettel mit einem durchgestrichenen 13A entgegen. Zu einer Umleitungs des Busses kam es diesmal jedoch nicht.
Betriebsrat: "Ich lasse meine Lenker sicher nicht gefährden"
Wiener-Linien-Betriebsrat Leopold Wurm zeigte sich bereits am Donnerstag besorgt. "Die Leute sind doch sehr nahe bei der Straße, auf der Straße. Da geht wirklich die Sicherheit vor. Ich lasse meine Lenker sicher nicht gefährden", begründete Wurm die Busumleitung.
Was ist, wenn die Proteste wie angekündigt weiter anhalten? "Wenn das so weitergeht, muss man natürlich über die Route sprechen. Das hat ja keinen Sinn", so der Betriebsrat.
Wiener Linien: "Die Relation muss man schon sehen"
Am Freitag meldeten sich dann auch die Wiener Linien zu Wort. "Die Relation muss man schon sehen", kritisierte ein Verkehrsbetriebe-Sprecher. Auf der Linie 13A seien täglich 40.000 Personen unterwegs. Die "30 Leute, die dort spazieren gehen", sollten mittelfristig auch die Interessen der Tausenden Fahrgäste bedenken, die durch die Blockaden Zeit verlieren und zu spät zur Arbeit oder zur Schule kommen würden.
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