Ein totes Baby in einem Einkaufsackerl in Kärnten. Vier Menschen sterben bei einem Flugzeugabsturz in Salzburg. Ein Betrunkener schießt auf eine Bim in Wien und trifft nur mit viel Glück keinen Menschen. Ein 22-Jähriger feiert ausgelassen am Electric Love Festival in Salzburg – und überlebt das Wochenende nicht. Cobra-Einsätze in Wien und Burgenland, weil – betrunkene – Männer um sich schießen oder zumindest damit drohen. Irre Raser, tote Biker, verunglückte Bergsteiger und zum Drüberstreuen: nach der Extremhitze Unwetter, die quer durchs Land eine Spur der Verwüstung ziehen.
Es ist viel, was da in den vergangenen 48 Stunden auf die Leserinnen und Leser, aber auch die Journalistinnen und Journalisten an Blut, Tragik und Drama hereinprasselte. Zu viel. Fast ist man versucht, sich das oft herbei geschriebene (und nie wirklich eingetretene) Sommerloch zu wünschen.
Aber nur fast. Denn was wäre der tägliche Frühstückstisch ohne „Krone“-Schlagzeile? Worüber würde man in den Arbeitspausen plaudern, am Stammtisch diskutieren, wenn nicht über die News des Tages?
Wünschen wir uns also statt des Sommerloches eine Pause von Blut, Tragödie und Drama – um den freigewordenen Platz, die freigewordene Zeit mit Themen zu füllen, die unser Land weiterbringen, die den Österreichern und Österreicherinnen helfen, ihnen etwas bringen. Wie etwa ...
... das Ende der Abgaben auf Trinkgelder. Das fordert die „Krone“ gemeinsam mit Branchenvertretern sowie politischen Akteuren aller Lager nicht erst seit gestern. Und tatsächlich: Die Front gegen das Körberlgeld auf Kosten der Dienstleister bröckelt. Nur noch (und ausgerechnet) die Gewerkschaft stemmt sich gegen ein Ende der Trinkgeldabgabe, unterstützt vom SPÖ-Finanzminister – der die Einnahmen übrigens nicht einmal in seinem Budget als Haben verbuchen darf. Das kann nur die Sozialversicherung, und deren Vertreter winken schon lange ab: Sie würden wohl verzichten, allein – es fehlt der politische Beschluss. Also, lieber Herr Finanzminister, liebe Dreierkoalition: Nutzen Sie die letzten Parlamentstage kommende Woche vor der Sommerpause und übertönen Sie mit einer Positiv-Meldung all das Drama, das sonst das nicht vorhandene Sommerloch füllen muss. Und von dem wir alle heuer schon viel zu viel hatten.
Starten Sie gut in die Woche!
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