Auswertungen zeigen

Schuss auf Wiener Bim: Nur durch Glück keine Opfer

Nach den ersten Auswertungen der Spuren am Ort des Geschehens steht fest: Es war wohl purer Zufall, dass die Schussabgabe auf die Wiener Straßenbahn am Freitagnachmittag so glimpflich ausging. Gegen den 36 Jahre alten, mutmaßlichen Schützen wird wegen versuchten Mordes ermittelt.

Mittlerweile wurde gegen den Polen auch die U-Haft verhängt, wie Gerichtssprecherin Christina Salzborn Sonntagmittag bekannt gab. Als Haftgrund wurde Tatbegehungsgefahr angenommen, so Salzborn.

Der Beschuldigte wiederholte vor dem Richter seine Angaben, die er nach seiner Festnahme schon gegenüber der Polizei getätigt hatte. Es habe sich um eine „depperte Aktion“ gehandelt, er habe niemanden verletzen wollen, hatte er erklärt. Der Mann war bei der Haftverhandlung anwaltlich nicht vertreten, der U-Haft-Beschluss ist nicht rechtskräftig. Dem Beschuldigten steht dagegen eine Beschwerdemöglichkeit zu, die er binnen drei Tagen einbringen müsste.

(Bild: Jöchl Martin)
(Bild: APA/MAX SLOVENCIK, Krone KREATIV)
(Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
(Bild: APA/MAX SLOVENCIK)

Keine Opfer nur dank glücklicher Fügungen
Der Schütze, der ersten polizeilichen Erhebungen zufolge psychische Auffälligkeiten aufweisen dürfte, hatte rechtmäßig eine Langwaffe erworben und besessen. Am Freitag nahm er nach 14 Uhr eine reichlich mit Fahrgästen besetzte Straßenbahn-Garnitur der Linie 52 ins Visier – und drückte ab. Das abgefeuerte Projektil durchschlug eine Glasscheibe. Wie eine erste Auswertung der Spuren am Tatort ergab, dürfte es wohl nur dank glücklicher Fügungen keine Fahrgäste getroffen haben.

Der gebürtige Pole hatte in alkoholisiertem Zustand geschossen. Ein Alkoholtest ergab 2,2 Promille, zudem dürfte der Mann vor der Tat psychotrope Stoffe konsumiert haben. Der Mann wurde kurz vor 17 Uhr angehalten und festgenommen, nachdem eine Kleinkaliber-Langwaffe sowie eine abgefeuerte Patronenhülse in seiner Wohnung entdeckt und sichergestellt worden waren.

Der 36-Jährige war wegen Suchtmittelmissbrauchs polizeibekannt. Er weist allerdings keine gerichtlichen Vorstrafen auf und gilt somit als bisher unbescholten.

Der Vorfall hatte sich in der Linzer Straße 150 abgespielt. Alle Seitengassen von der Hütteldorfer Straße Höhe Zehetnergasse bis Lützowgasse abwärts Richtung Linzer Straße waren gesperrt. Auch die Linzer Straße war von Nummer 151 bis Höhe Nummer 214 gesperrt. Auch zwei gepanzerte Spezialfahrzeuge waren zeitweise dort postiert. Die Einsatzkräfte befanden sich im Großeinsatz. Ein derartiges Aufgebot werde es künftig bei derart gelagerten Einsätzen immer geben – die Polizei zeigt sich seit diesem Vorfall höchst sensibilisiert.

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