Weniger Lehrer und mehr Schüler. Unter diesem Motto startet das neue Schuljahr im Osten. Am Wochenende vor dem Schulbeginn fehlten noch 265 Lehrer. In den Volksschulen bleibt die Zahl der Schüler mit 374.700 stabil, allerdings mit regionalen Unterschieden. In Wien gibt es einen Anstieg um 1,8 Prozent auf etwa 132.500.
Laut Statistik Austria soll in den Folgejahren die Zahl der Volksschüler in allen Bundesländern sinken. In der Sekundarstufe I aber weiter steigen und noch bis 2029/30 weiter wachsen. Das erwartete Plus von drei Prozent geht dabei vor allem auf eine Geburten-Zunahme zwischen 2014 und 2017 sowie die jüngste Zuwanderung vor allem aus der Ukraine zurück. Ab 2030/31 wird ein moderater Rückgang erwartet, das Bildungsministerium spricht von „mittelfristiger Entspannung“.
Bildungsministerium kämpft um Personal
Aktuell kann von Entspannung aber keine Rede sein. Ein Drittel der Kinder (31 Prozent) hat 2025 Nachhilfe gebraucht, 18 Prozent haben auf bezahlte Angebote zurückgegriffen. Zu diesen 318.000 Schülern kommen noch 45.000 dazu, die Nachhilfe gebraucht hätten, sie sich aber nicht leisten konnten. Es gibt 50.000 außerordentliche Schüler, die nicht ausreichend Deutsch können, um dem Regelunterricht zu folgen.
Diese sollen nach den Plänen der Regierung ab kommendem Sommer verpflichtend die Sommerschule besuchen. Diese Idee findet die Lehrergewerkschaft wenig überraschend nicht so toll. Es ist tatsächlich fraglich, ob sich für dieses Vorhaben ausreichend Lehrkräfte finden würden, denn das Bildungsministerium kämpft jedes Jahr schon damit, das Personal für den Regelunterricht zu finden.
Mehr Interesse bei Quereinsteigern
Am Freitag vor Schulbeginn waren laut Bildungsministerium noch 265 der insgesamt rund 120.000 Lehrerposten unbesetzt, das sind 0,22 Prozent aller Stellen. Der Schulstart sei damit gesichert, beschwichtigt man. Im Vergleich zu Ende August 2024 habe sich die Situation gebessert, damals seien zu diesem Zeitpunkt noch 403 Stellen ausgeschrieben gewesen.
Für die 6100 Posten bei der Hauptausschreibung im April gab es diesmal 16.000 Bewerbungen, bei den Quereinsteigern gab es ein Plus von einem Drittel auf 2000 Interessenten. Mit den bereits rekrutierten Lehrkräften könne man alle offenen Stunden abdecken, wurde vom Bildungsressort betont. Derzeit laufe die weitere Zuweisung durch die Bildungsdirektionen, darüber hinaus sind Mehrdienstleistungen von bestehenden Lehrerinnen und Lehrern eingeplant. Das ist durchaus üblich, 2023/24 gab es etwa Mehrdienstleistungen im Ausmaß von 7000 Vollzeitstellen.
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