Die Vereinigten Staaten und Israel wollen die Atom-Ambitionen des Iran beschränken - „wenn nicht mit einem Abkommen, dann durch Bombardement“, wie US-Präsident Donald Trump am Mittwoch in einem Interview festhielt. Folgen nun tatsächlich Bomben? Tatsächlich reduzieren die USA aus Sicherheitsgründen ihr Botschaftspersonal im Irak.
Ein Vertreter des Außenministeriums in Washington erklärte, die Entscheidung basiere auf „jüngsten Analysen“, ging aber nicht ins Detail. Anlass der Maßnahme soll US-Medienberichten zufolge die Möglichkeit eines bevorstehenden israelischen Angriffs auf den Iran sein. Befürchtet wird, dass die Führung in Teheran in dem Fall Vergeltungsschläge gegen US-Ziele in der Region anordnen könnte.
US-Medien berichteten, dass es um die Evakuierung von Personal gehe, das nicht dringend notwendige Funktionen ausübe, sowie um Familienangehörige von Diplomaten. Die „Washington Post“ sowie das Nachrichtenportal „Axios“ berichteten zudem, dass auch Familienmitglieder von US-Soldaten von den Militärstützpunkten in der Region abgezogen würden.
Trump: „Das könnte ein gefährlicher Ort werden“
Trump wurde bei einem Auftritt in Washington gefragt, ob es stimme, dass US-Personal in Reichweite möglicher iranischer Gegenangriffe abgezogen werde – und antwortete: „Sie werden abgezogen, weil es ein gefährlicher Ort sein könnte. Wir werden sehen, was passiert.“ Der Iran „kann keine Atomwaffen haben, das werden wir nicht erlauben“, sagte der 78-Jährige.
Die Stützpunkte des US-Militärs am Persischen Golf, etwa in Bahrain und Katar, sind nicht sehr weit vom Iran entfernt und könnten im Falle einer Eskalation zu Zielen werden. In seinem Nachbarland Irak wiederum hat der Iran großen Einfluss, unter anderem über verbündete schiitische Milizen.
Irans Verteidigungsminister Aziz Nasirzadeh drohte den USA im Falle einer militärischen Eskalation mit Konsequenzen. Zugleich äußerte der Brigadegeneral die Hoffnung, dass die Atomverhandlungen mit Washington zu einem Ergebnis führen werden. „Aber wenn die Verhandlungen scheitern und uns eine Auseinandersetzung aufgezwungen wird, werden die Verluste der Gegenseite mit Sicherheit weitaus höher sein als unsere“, zitierte ihn die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Der Iran werde ohne Rücksichtnahme all ihre Stützpunkte in der Region ins Visier nehmen, warnte er.
Russen wollen überschüssiges Atom-Material aus dem Iran
Die Führung in Teheran wird nicht müde zu wiederholen, dass man keine Atomwaffen anstrebe und das Atomprogramm nur für zivile Zwecke betreibe. Nun hat das mit dem Iran verbündete Russland seine Vermittlung angeboten und auch einen konkreten Vorschlag unterbreitet. So könne Russland dafür sorgen, dass überschüssiges Atom-Material aus dem Iran exportiert und in Brennstoff für Kernkraftwerke umgewandelt werde, sagte Vize-Außenminister Sergej Rjabkow zu russischen Medien.
Russland ist die größte Atommacht der Welt und will den Aufstieg Irans in den Kreis der Atommächte ebenfalls verhindern. Allerdings gesteht die Regierung in Moskau dem befreundeten Land eine zivile Nuklear-Nutzung zu und hat jegliche militärische Eingriffe als inakzeptabel zurückgewiesen. Russland bezieht vom Iran Waffen für seinen Krieg in der Ukraine und hat einen auf 20 Jahre ausgelegten Partnerschaftsvertrag mit Teheran unterzeichnet.
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