Von Wien in die Bergwelt der Alpen: Der junge Wiener Student Philip Heinrich zeigt, wie man mit einem Segelflugzeug umweltfreundlich und mit Eleganz Österreich durchqueren kann.
Segelfliegen – das ist Fliegen in seiner reinsten Form. Ohne Motor, allein durch die Kraft der Natur. Was wie ein Öko-Märchen klingt, ist für den 22-jährigen Philip Heinrich Realität.
Start am Flugfeld in Wiener Neustadt – Ziel? Wohin Wind und Thermik Philip hintragen. Mal Bludenz in Vorarlberg, mal Zernez in der Schweiz.
„Wenn ich über die Alpen segle, 3000 Meter hoch, die Gletscher unter mir – das ist mehr als Fliegen. Das ist magisch.“ Denn was für andere nach Grenzerfahrung klingt, ist für Philip Alltag: 1000 Kilometer quer durch Österreich, getragen nur von Sonne, Wind und Thermik.
Sein Rekord: ein epischer Flug von Wiener Neustadt bis Bludenz und retour. 1140 Kilometer – ohne Treibstoff. Ganz nebenbei sieht Philip so an einem Tag mehr von Österreich als Touristen ihr ganzes Leben.
Der 22-Jährige hat im Alter von 15 Jahren das Fliegen erlernt – heute, sieben Jahre später, jagt er Thermik über den Alpen, fliegt mit den Besten der Welt in Namibia, trainiert in Südfrankreich – und bleibt dabei ganz bodenständig.
Die „Bergkrone“ traf den jungen „Überflieger“ auf der Gerlitzen (Ktn), kurz vorm Start zu einem Gleitschirm-Abenteuer. „Mich fasziniert die Fliegerei und was alles man mit Wetter, viel Geschick, guter Vorbereitung sowie klugen Entscheidungen erreichen kann.“
Philip dominiert als zweifacher Juniorenmeister die Streckenflug-Szene in Österreich. Aktuell liegt er in der Rennklasse ganz vorne.
„Was mich an den Bergen fasziniert? Du fliegst entlang der Felswände, nutzt den Aufwind, schraubst dich in die Höhe – manchmal bis über 3500 Meter. Dann schaut man runter ins Tal, alles still, alles klein und weiß. Es gibt nichts Schöneres.“
Der Juniorenmeister fliegt aktuell einen Ventus 2b, einen einsitzigen Hochleistungssegler mit 15 Metern Spannweite, der dem Askö Flugsport Wien gehört. „Der Segler ist mehr als 30 Jahre alt und wird mit viel Aufwand von uns Mitgliedern in Schuss gehalten – und fliegt absolut konkurrenzfähig“, so Philip: „Das Besondere, der Segelflieger verfügt über keinen Zusatzmotor, was die Fliegerei noch spannender macht.“
Und was passiert, wenn dann doch einmal die Thermik ausbleibt? „Dann landet man auf einem Acker oder einem kleinen Flugplatz. Das gehört dazu“, lächelt Philip: „Man muss nicht nur fliegen können, sondern auch wissen, wie man sich organisiert.“ Was viele nicht wissen: Segelfliegen ist kein Luxushobby, sondern erstaunlich günstig.
Segelfliegen? Günstiger als gedacht
Philip: „Es gibt eine hervorragende Nachwuchsförderung in Österreich und mit mehr als 400 Segelflugbewegungen an guten Tagen ist Österreich ein echtes Segelflugland“.
Segelfliegen ist somit die Kunst, mit minimalen Mitteln das Maximale zu erreichen – und für Philip ist es auch eine Liebeserklärung an die herrlichen Landschaften Österreichs, die er aus mehr als 3000 Metern Höhe betrachtet: die schneebedeckten Berge Tirols und das Donautal im Abendlicht, wenn Philip wieder zur Landung aufsetzt.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.